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Immobilienmarkt: Gute Position für Käufer

Die aktuellen Verhältnisse auf dem Immobilienmarkt könnten gute Chancen für Kaufwillige bieten.

Käufer könnten heuer von günstigeren Preisen profitieren.
Käufer könnten heuer von günstigeren Preisen profitieren.

Auf dem heimischen Immobilienmarkt ist in den vergangenen Monaten viel geschehen. Vor allem die steigenden Zinsen durch einen höheren Leitzins, die Inflation, verschärfte Kreditbedingungen und auch die Kriegsgeschehnisse haben spürbare Auswirkungen hinterlassen.

Sinkende Kaufpreise und großes Angebot bei gebrauchten Immobilien

Doch nun, angesichts sinkender Kaufpreise und eines großen Angebots bei gebrauchten Immobilien sowie steigender Einkommen, wird der Markt für eine potenzielle Kundschaft wieder attraktiver, heißt es bei Raiffeisen Immobilien. "Wir sehen aktuell einen klaren Käufermarkt. Die Preise für Gebrauchtimmobilien sind in vielen Regionen gesunken. Erstmals seit Jahren sind wieder deutlich mehr Objekte am Markt", sagt Sprecher Peter Weinberger. Vor allem bei Zweitimmobilien stelle er fest, dass aufgrund der höheren Energie- und Betriebskosten Leerstände vermieden würden und Objekte in den Verkauf kämen. "Mehr Auswahl bedeutet für unsere Kundinnen und Kunden höhere Chancen auf schöne Objekte." Diese sollten nach seiner Einschätzung möglichst rasch genutzt werden. "Wer etwas Passendes gefunden hat, sollte zugreifen. Auf sinkende Preise zu hoffen hat wenig Sinn, denn die Preise werden bestimmt nicht ins Bodenlose fallen", prognostiziert Weinberger.

Sein Kollege Peter Mayr, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien Salzburg, ergänzt: "Infolge der Finanzierungsklemme weichen viele Kaufinteressenten auf Mietobjekte aus. 2024 wird der Mietmarkt daher weiter unter Druck kommen und Mieten generell steigen. Ein Grund mehr, alles daran zu setzen, die Schaffung von Immobilieneigentum für die Bevölkerung zu erleichtern. Österreich hat beim Eigentumsanteil im EU-Vergleich noch starken Aufholbedarf."

Im laufenden Jahr rechnet Raiffeisen Immobilien bei Wohnimmobilien mit moderaten Preisrückgängen. 2023 sanken die Preise im Durchschnitt um rund zwei Prozent. 2024 könnte die Korrektur deutlicher ausfallen, ein Preissturz sei aber heuer nicht zu erwarten. Wohnimmobilien werden also wohl nicht billiger werden als vor der Pandemie. Hinzu kommen starke regionale Unterschiede. So zeigten sich 2023 beispielsweise in Salzburg noch Preissteigerungen, während Wien und das Burgenland rückläufig waren und in anderen Bundesländern, wie etwa Niederösterreich oder Kärnten, die Preise stagnierten. Preisrückgänge sind vor allem bei gebrauchten Immobilien zu erwarten.

Im Neubau ist keine Entspannung zu erwarten

Mayr: "Anders im Neubausegment: Angesicht reduzierter Bauleistung, steigender Löhne und weiterhin hoher Materialkosten ist eine Entspannung hier kurz- und mittelfristig wenig wahrscheinlich. Die Neubaupreise dürften daher auch 2024 stagnieren oder sogar leicht zulegen."

Die Digitalisierung hält indes weiter Einzug in der Branche: Die vom Salzburger Start-up MFP Digital GmbH entwickelte App Realitiq nutzt modernste KI-Technologie, um den Arbeitsalltag bei Immobilientransaktionen fundamental zu revolutionieren. Sie ist weltweit die erste Immobilien-App, die Grundrisse mittels fotorealistischer 3D-Scans über eine spezielle KI direkt auf das Smartphone der Makler bringt und eine maßstabgetreue Echtdarstellung ermöglicht. "Wir freuen uns als Raiffeisenverband Salzburg, dieses junge, innovative Salzburger Unternehmen im Rahmen unseres Start-up-Programms begleiten zu dürfen", freut sich RVS-Direktor Andreas Derndorfer.