SN.AT / Sport / Motorsport / Formel 1

Vorwürfe gegen Christian Horner: Red Bull läuft die Zeit davon

Je länger die interne Untersuchung gegen den Teamchef andauert, desto höher wird der potenzielle Schaden für die Bullen. Am Donnerstag präsentiert das Team seinen neuen Boliden.

Wie geht es in der Causa Horner weiter?
Wie geht es in der Causa Horner weiter?

Hier klicken: Christian Horner will bei der Präsentation des neuen Red-Bull-Boliden dabei sein

Die interne Untersuchung von Red Bull gegen Formel-1-Teamchef Christian Horner wegen des Verdachts von "unangemessenem Verhalten" gegenüber einer Mitarbeiterin des britisch-österreichischen Rennstalls ist drei Wochen vor dem Saisonstart weiterhin das Gesprächsthema Nummer eins in der Königsklasse des Motorsports. Die Befragung des 50-jährigen Briten am Freitag in London endete, wie im Vorhinein erwartet, ohne endgültiges Ergebnis. Das Gespräch mit Horner, der öffentlich seine Unschuld beteuert und für den die Unschuldsvermutung gilt, soll rund acht Stunden gedauert haben. Der längstdienende Teamchef in der Formel 1 - Horner leitet die Geschicke seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 - hatte bei dem Termin mit dem unabhängigen Ermittler erstmals die Chance, seine Sicht der Dinge darzulegen. Inhaltliche Details sickerten bislang keine durch. Die ungewöhnlich lange Dauer des Gesprächs beweist, dass Red Bull in der Causa Horner keine Fehler machen und am Ende die richtige Entscheidung treffen will.

Für Christian Horner und Red Bull geht es Schlag auf Schlag

Diese Herangehensweise ist bei einem derart sensiblen Thema auch die einzig richtige, doch Red Bull läuft in der Causa Horner allmählich die Zeit davon. Denn ab kommender Woche geht es für die Bullen im Hinblick auf den Saisonstart Anfang März in Bahrain Schlag auf Schlag. Am 15. Februar präsentiert das Weltmeisterteam mit dem RB20 seinen Boliden für das heurige Jahr. Über Sinn und Unsinn der Fahrzeugpräsentation lässt sich trefflich streiten, da dabei nicht sportliche Aspekte, sondern das Marketing im Mittelpunkt steht. Genau aus diesem Grund dürfte das Eigeninteresse des Konzerns groß sein, die Causa Horner wenn möglich noch vor der Präsentation am Donnerstag ad acta legen zu können. Denn bei einer laufenden internen Untersuchung gegen den Teamchef würde die Präsentation des neuen Boliden mit Sicherheit nicht die Schlagzeilen dominieren.

Causa Horner hat negativen Einfluss

Noch viel schlimmer als ein marketingtechnisches Fiasko am Donnerstag wäre für Red Bull aber, wenn sich die Untersuchung bis zum Start der dreitägigen Testfahrten in Bahrain ziehen würde. Von 21. bis 23. Februar haben die zehn Teams im Wüstenstaat die Möglichkeit, sich den letzten Feinschliff vor dem ersten Saisonrennen zu holen. Eine dann immer noch ungeklärte Causa Horner hätte somit auch aus sportlicher Perspektive einen negativen Einfluss auf das derzeit mit Abstand beste Team in der Formel 1.

Sitzt Christian Horner als Beschuldigter am Kommandostand?

Der sportliche Super-GAU wäre wohl, wenn die Thematik rund um Horner bis zum offiziellen Saisonstart Anfang März nicht endgültig geklärt sein sollte. Denn es ist kaum vorstellbar, dass der 50-jährige Brite als Beschuldigter in einer internen Untersuchung beim ersten Saisonrennen am 2. März am Kommandostand der Bullen in Bahrain sitzt. Die Causa Horner mit in die Saison zu schleppen würde wohl nicht nur das Image von Red Bull schädigen, sondern könnte zudem auch den sportlichen Erfolg des Rennstalls gefährden.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.