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Start-up verwandelt Verbrenner in E-Autos

Ein Start-up aus Bayern baut Verbrenner in Rekordzeit zu Elektroautos um. Die Umrüstung soll rund 15.000 Euro kosten - Marktreife für 2025 geplant.

Verbrenner werden binnen weniger Stunden zu Elektroautos umgebaut – so die Geschäftsidee eines bayerischen Start-ups.
Verbrenner werden binnen weniger Stunden zu Elektroautos umgebaut – so die Geschäftsidee eines bayerischen Start-ups.

Knapp 20 Prozent aller neu zugelassenen Pkw waren im Jahr 2023 Elektroautos. Wenngleich die Zulassungszahlen der strombetriebenen Modelle stetig zunehmen, waren Ende Februar dieses Jahres gerade einmal 161.563 BEV auf Österreichs Straßen unterwegs - das entspricht lediglich 3,1 Prozent der heimischen Pkw-Flotte.

Solange neue E-Fahrzeuge spürbar teurer bleiben als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor, bleibt die Anschaffung eines elektrischen Neuwagens für viele unfinanzierbar. Für all jene, die mit dem aktuellen Verbrennermodell noch zufrieden sind und vor einer teuren Neuanschaffung zurückschrecken, arbeitet ein Unternehmen aus dem oberbayerischen Dachau an einer Lösung: E-Revolt heißt das Start-up, das konventionell angetriebene Fahrzeuge zu E-Autos umbaut.

Online-Prüfung des Fahrzeugmodells vor Umrüstung

Die Basis dafür bildet ein maßgeschneiderter Prozess, mit dem die Umrüstung kostengünstig und effizient an nur einem Werktag vonstattengehen soll. Wer sein eigenes Auto umrüsten möchte, muss das betreffende Modell zunächst online prüfen lassen. Denn aktuell wird der Service nur für rund 40 Modelle bekannter Marken angeboten. Als nächster Schritt folgt eine detaillierte Inspektion in einer Partnerwerkstatt. Dabei wird abgeklärt, ob der Zustand des Fahrzeugs tatsächlich eine reibungslose Umrüstung erlaubt. Spricht nichts dagegen, wird in einem ersten Schritt der Verbrennungsmotor mit all den anderen nun überflüssigen Komponenten ausgebaut. Je nach Alter und Zustand können diese Teile in der Folge weiterverkauft werden. Damit will das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten.

Digitales Infotainmentsystem für verbesserte Fahrzeugfunktionalität

Anstelle der alten Technik wird ein sogenannter Plug-and-Play-Rahmen im Fahrzeug verankert, in dem der vollständige Elektro-Powertrain montiert ist - angefangen beim E-Motor über das Energiemanagement bis hin zum Steuersystem. Über ein spezielles Modul, den sogenannten e-CAN, werden die neuen Komponenten dann an die Elektronik des Fahrzeugs angeschlossen. Das System ist modular aufgebaut, was den nachträglichen Austausch der Antriebsakkus und anderer Teile erleichtern soll. Unabhängig vom Baujahr erhält das umgerüstete Fahrzeug außerdem ein digitales Infotainmentsystem, das Informationen wie Ladestand und Reichweite anzeigt. Das umgebaute Fahrzeug entspricht laut E-Revolt allen gesetzlichen Normen und kann in der Folge ohne Probleme wieder für den Straßenverkehr zugelassen werden. Der Umbau ist zudem versichert.

Elektrische Reichweite: 250 Kilometer mit 40-kWh-Akku

Als Richtwert für die elektrische Reichweite nennt das Unternehmen 250 Kilometer, wobei ein 40-kWh-Akku zum Einsatz kommt. Dank der einheitlichen Technik soll der Umbau durch eine Partnerwerkstatt binnen eines Tages vollständig erledigt werden können. Sobald die Umrüst-Kits in größeren Stückzahlen produziert werden können, rechnet man mit einem Preis pro Umrüstung von 12.000 bis 15.000 Euro.

Die Prototypen-Phase hat man nach eigenen Angaben bei E-Revolt bereits abgeschlossen, für 2025 ist die kommerzielle Serienfertigung geplant.