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Maximal flexibel: Mercedes perfektioniert den eSprinter

Mercedes überarbeitet die Elektro-Version seines kompakten Arbeitstiers Sprinter. Vor allem unter dem Blech blieb dabei kein Stein auf dem anderen.

Der neue Mercedes-Benz eSprinter kommt vielfältiger und mit mehr Möglichkeiten daher.
Der neue Mercedes-Benz eSprinter kommt vielfältiger und mit mehr Möglichkeiten daher.

Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass Mercedes-Benz die erste vollelektrische Version seines Kastenwagens Sprinter auf die Straße brachte.

Modulare Plattform für mehr Vielfalt und mehr Möglichkeiten beim neuen Mercedes eSprinter

Nun präsentieren die Schwaben den Nachfolger, dessen modulare Plattform für mehr Vielfalt und mehr Möglichkeiten sorgt.

Um dieses Ziel zu erreichen, warfen die schwäbischen Ingenieure so gut wie alles über den Haufen: Bei der aktuellen Generation liegen die Steuereinheit, die Hochvoltkomponenten und die Schaltzentrale allesamt unter der Motorhaube. Ab sofort treibt der Elektromotor direkt die Hinterachse an, während der Akku unter dem Fahrzeugboden verbaut ist. Dank der neuen elektrischen Hinterachse mit integriertem E-Motor, die so künftig in alle E-Nutzfahrzeuge der Marke eingebaut wird, soll der Antrieb bis zu 18 Prozent effizienter sein als das bisherige Modell.

Optimiertes thermisches Managament beim permanenterregten Synchronmotor des eSprinters

Der permanenterregte Synchronmotor, der nur noch rund 130 Kilogramm auf die Waage bringt, zeichnet sich durch das optimierte thermische Management aus. Je nach Wunsch besitzt das Aggregat eine Spitzenleistung von 100 oder 150 kW (135 oder 203 PS) sowie ein Drehmoment von bis zu 400 Newtonmetern. Die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h wird damit binnen kürzester Zeit erreicht.

In Bezug auf den individuellen Fahrstil lässt der neue eSprinter keine Wünsche offen: Insgesamt fünf verschiedene Rekuperationsstufen bieten die Möglichkeit, durch Rückgewinnung der Energie beim Bremsen die Reichweite zu verbessern. Die komfortabelste Variante stellt der Modus "D Auto" dar, in dem das System die Stärke der Rekuperation mithilfe von Radar-, Kamera- und Navigationsdaten situationsspezifisch und in Echtzeit automatisch anpasst.

Langlebiger Akku ohne Nickel und Kobalt

Der Lithium-Eisenphosphat-Akku ist ganz auf Langlebigkeit ausgerichtet und kommt zudem ohne die teuren Rohstoffe Nickel und Kobalt aus. Je nach Anwendungsgebiet stehen Energiespeicher mit 56, 81 oder 113 Kilowattstunden Kapazität zur Auswahl. Die größte Variante bietet laut Hersteller eine maximale Reichweite von bis zu 440 Kilometern laut WLTP-Zyklus, im WLTP-Stadtzyklus, der den Alltagsbetrieb im urbanen Umfeld simuliert, sind es sogar bis zu 530 Kilometer.

Wie alle elektrischen Lieferwagen von Mercedes kann der neue eSprinter sowohl mit Wechselstrom (AC) als auch mit Gleichstrom (DC) geladen werden. Das On-Board-Ladegerät bietet eine Ladeleistung von bis zu elf Kilowatt, an Schnellladesäulen beträgt die maximale Ladeleistung 115 Kilowatt. Die große 113-kWh-Batterie kann so unter optimalen Bedingungen in etwa 42 Minuten von 10 auf 80 Prozent der Kapazität aufgeladen werden.

Die Garantie für den Akku liegt übrigens bei acht Jahren bzw. 160.000 Kilometern, lässt sich auf Wunsch jedoch auf bis zu 300.000 Kilometer erweitern.

Maximales Ladevolumen des eSprinters: 11 bis 14 Kubikmeter

Noch wichtiger als die Leistungsdaten ist bei Transportern jedoch die Zuladung. Die kurze Variante des eSprinters misst in der Länge 5,93 Meter bei 3,67 Metern Radstand, die lange Variante 6,96 Meter und 4,33 Meter. Mit Hochdach kommt der Sprinter auf 2,71 Meter Höhe.

Mit dem kleinsten Akku liegt die maximale Nutzlast bei 1725 Kilogramm, die maximale Anhängerlast bei zwei Tonnen, das maximale Ladevolumen bei 14 Kubikmetern. Der Sprinter mit kurzem Radstand schluckt noch elf Kubikmeter Ladung.

Alles da beim Mercedes eSprinter: viele Assistenzsysteme, digitaler Rückspiegel und Multimediasystem MBUX

Der serienmäßig aktive Bremsassistent ist nur eines von vielen Assistenzsystemen, die angeboten werden. Weitere Funktionen sind der Totwinkelassistent und der Attention Assist, der Müdigkeit erkennt und den Fahrer oder die Fahrerin dazu auffordert, Pausen einzulegen.

Ein Blick ins übersichtliche Cockpit des Mercedes-Benz eSprinter Kastenwagens.
Ein Blick ins übersichtliche Cockpit des Mercedes-Benz eSprinter Kastenwagens.

Äußerst praktisch ist der optionale digitale Rückspiegel, der eine ungehinderte Sicht nach hinten ermöglicht. Wie ein herkömmlicher Rückspiegel, der auf der Windschutzscheibe angebracht ist, überträgt dieser das Bild einer hochauflösenden Weitwinkelkamera, die am hinteren Ende des Dachs außen angebracht ist. Die Helligkeit des Displays wird mittels Lichtsensoren automatisch an die Umgebungsbedingungen angepasst.

Im eSprinter kommt künftig die aktuelle Generation des Multimediasystems MBUX bereits als Serienausstattung mit 26-cm-Display (10,25 Zoll) zum Einsatz. Neben dem optimierten Sprachassistenten "Hey Mercedes" können Kunden erstmals auch die neue Satellitenansicht und die deutlich verbesserte Navigation für Anhänger und übergroße Fahrzeuge nutzen.

Die Preise für den neuen eSprinter sind noch nicht bekannt.