Ja, allen Unkenrufen zum Trotz bleibt es wissenschaftlicher Konsens: Elektroautos sind weniger schlecht für den Planeten als vergleichbare Verbrennermodelle. Ob allerdings Stromer vom Schlage eines EV9 - fünf Meter lang, fast zwei Meter breit, 1,80 Meter hoch - zukunftsweisend sind, bleibt dahingestellt.
Zukunftsweisend? Dickschiff EV9 zum "Auto des Jahres" gewählt
Interessanterweise wählten internationale Motorjournalistinnen und -journalisten den EV9 kürzlich zum "Auto des Jahres". Immerhin: Laut Hersteller wurde der 2,7-Tonnen-Koloss zu einem Gutteil aus nachhaltig produzierten bzw. recycelten Rohstoffen angefertigt und auch der erstaunlich niedrige Verbrauch zahlt in diese Kategorie ein: Etwas über 23 kWh auf 100 Kilometer sind für so ein Dickschiff aller Ehren wert.
Wer die von uns getestete Topversion "GT-Line" mit 384 PS, Allradantrieb und sechs Sitzen nicht braucht, kann zudem mit der "Earath Base Line" mit 203 PS und Hinterradantrieb für 69.590 Euro "sparen".
Opulenz im Innenraum im Kia EV9 GT-Line
Bei der "Alles rein, was geht"-Variante bleibt derweil kein Wunsch offen. Den Kindern gefallen die komfortablen Sitze in dritter Reihe, vorne sorgen Unmengen an Fahr- und Rekuperationsmodi dafür, dass der Spieltrieb befriedigt wird. Neben der schieren Größe und Opulenz des Innenraums beeindruckt auch die Klarheit der Bedienelemente. Selbst Kia-Neulinge werden sich da schnell zurechtfinden, wenngleich die Assistenzsysteme pausenlos pflichtbewusst vor sich hin piepsen und blinken.
IM TEST: Kia EV9 GT-Line
Sechssitziges Elektro-SUV, zwei permanenterr. Synchronmotoren (282,6 kW/384 PS), Eingangautomatik, Allrad. Leergewicht 2648 kg, Kofferraum 308-2314 l (plus 52 l "Frunk"), Akku: 99,8 kWh, Laden max. 11 kW AC/210 kW DC, WLTP-Verbrauch 22,8 kWh/100 km, im Test: 23,1 kWh. Preis: 85.590 Euro.
Was gefällt: Sehr, sehr viel Auto fürs Geld.
Was weniger gefällt: Man gewöhnt sich an die Größe.
Was überrascht: Für 2,7 Tonnen recht handlich.
Perfekt für: Fahrer von Tesla X, BMW iX & Co.