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"Gekommen, um zu bleiben" - Verbot, Aufstieg und Fall des Kommunismus in Salzburg

Heute sitzen die Kommunisten im Salzburger Landtag, bald werden sie mit zehn statt vormals einem Mandatar in den Gemeinderat der Stadt Salzburg einziehen. Zur Zeit des Austrofaschismus und während der NS-Zeit war die KPÖ verboten. Illegal waren dennoch einige aktiv und mussten dafür ihr Leben lassen. Ein Streifzug durch die Geschichte des Kommunismus in Salzburg von 1918 bis in die Gegenwart.

Simona Pinwinkler
Im Stölzlpark in Salzburg-Maxglan wird seit 2019 nicht nur an Rosa Hofmann, sondern auch an 17 weitere Frauen erinnert, die in der NS-Zeit ihr Leben im politischen Widerstand verloren haben.
Im Stölzlpark in Salzburg-Maxglan wird seit 2019 nicht nur an Rosa Hofmann, sondern auch an 17 weitere Frauen erinnert, die in der NS-Zeit ihr Leben im politischen Widerstand verloren haben.
Rosa Hofmann, auch bekannt als „Ratzi“ -lebte von 1919 bis 1943. Sie wurde in Berlin wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.
Rosa Hofmann, auch bekannt als „Ratzi“ -lebte von 1919 bis 1943. Sie wurde in Berlin wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.
Der Abschiedsbrief von Rosa Hofmann kurz vor ihrem Tod im März 1943.
Der Abschiedsbrief von Rosa Hofmann kurz vor ihrem Tod im März 1943.
Rosa Hofmann mit ihren Geschwistern um 1940 vor der Kaserne in Glasenbach.
Rosa Hofmann mit ihren Geschwistern um 1940 vor der Kaserne in Glasenbach.
Heinrich Falterbauer, ehemaliger KPÖ-Gemeinderat in der Stadt Salzburg von 1945 bis 1967. Er war während der NS-Zeit im KZ eingesperrt.
Heinrich Falterbauer, ehemaliger KPÖ-Gemeinderat in der Stadt Salzburg von 1945 bis 1967. Er war während der NS-Zeit im KZ eingesperrt.

Die KPÖ ist älter als die Republik Österreich. Noch wenige Tage vor der Ausrufung der Ersten Republik ist Anfang November 1918 die Kommunistische Partei gegründet worden - als einer der ältesten der Welt. Historiker Johannes Hofinger schildert die Entwicklung vom Aufstieg, Fall bis zum Widererstarken in der jüngsten Vergangenheit. Es geht um ihre Rolle zur Zeit des Ständestaats, der NS-Zeit und der Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg. Wer waren die führenden Köpfe im politischen Widerstand? Wie sind diese aufgeflogen - und wie viele Menschen aus Salzburg deswegen zu Tode gekommen sind. Der designierte Vizebürgermeister der Stadt Salzburg, Kay-Michael Dankl, spricht im Podcast "Schattenorte" über die fehlende Aufarbeitung der Geschichte der KPÖ in Salzburg. Und ob sich daran künftig etwas ändern wird.

SN-Podcast Schattenorte:

In der Podcast-Serie "Schattenorte" widmen sich die SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler den dunklen Kapiteln in der Geschichte in und um Salzburg. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Episode - oder kennen Sie Schattenorte in Ihrer Heimat, die es wert sind, beleuchtet zu werden? Dann schreiben Sie uns an podcast@sn.at.

Das Buch zum Podcast "Schattenorte - Geschichten und Geheimnisse in Salzburg" von Anna Boschner und Simona Pinwinkler, ist am 26. Februar 2024 im Salzburger Verlag Anton Pustet erschienen und kann hier bestellt werden.

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