Benediktinerinnenabtei Nonnberg

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Die Benediktinerinnenabtei Nonnberg am Nonnberg, links die Festung Hohensalzburg


Die Benediktinerinnenabtei Nonnberg vom Kapuzinerberg aus gesehen.
Karte
Benediktinerinnenabtei Nonnberg, Ansicht vom Kapuzinerberg.
Benediktinerinnenabtei Nonnberg, Ansicht von Nonntal.
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Die Festung Hohensalzburg, am unteren Bildrand Nonntal, darüber auf halber Höhe der Nonnberg mit der Benediktinerinnenabtei Nonnberg und rechts die Altstadt.
Die Klosteranlage im Oktober 1950.
Über kostbare mittelalterliche Bildwerke aus der Benediktinerinnenabtei Nonnberg und dem Franziskanerkloster, ein Artikel im "Salzburger Volksblatt" 1938.
Abteikirche Nonnberg
Klosterpforte der Benediktinerinnenabtei Nonnberg.
Der Südtrakt der Benediktinerinnenabtei Nonnberg.
Rechts die Benediktinerinnenabtei. Bildmitte Eingang in den Klostergarten, links das Gebäude der Talstation des Reißzuges in die Festung Hohensalzburg.

Stift Nonnberg Benediktinerinnenabtei,[1] auch Erin-Kloster nach der ersten Äbtissin Erentrudis genannt, ist das älteste, seit seiner Gründung 713/715 ununterbrochen bestehende Frauenkloster nördlich der Alpen. Es zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

Lage

Es befindet sich auf dem Nonnberg, südlich unterhalb des Festungsberges und südöstlich oberhalb der Salzburger Altstadt. Man erreicht die Abtei zu Fuß von der Altstadt über den Kapitelplatz und die Festungsgasse, über die Nonnbergstiege von der Kaigasse im Kaiviertel oder von Nonntal über das Erhardgässchen.

Geschichte

Um 715 gründete Rupert am Nonnberg innerhalb der Salzpurch die Benediktinerinnenabtei als Damenstift. Zur Ausstattung des Klosters gehörten die Jagd in den Wäldern und Bergen vom Gaisberg bis zu den Lammerstegen bei Golling an der Salzach. Ebenso erhielt das Kloster vier Almen im Bereich von Schmittenstein und Trattberg sowie ein Drittel der Fischerei im Wolfgangsee. Es hatte Grundbesitz im Salzburggau, Chiemgau, Traungau und Attergau.

Ruperts Nichte Erentrudis war die erste Äbtissin. Um 1006 brannte die erste Klosterkirche ab.

Zu den Gütern gehörte im Frühmittelalter das Nonntal, dessen Kirche früher eine Filialkirche des Klosters war, sowie das Gebiet zwischen Salzach und Leopoldskroner Moor im Süden der Stadt.

1117 bestätigte Erzbischof Konrad I. dem Stift den Grundbesitz in Arnsdorf in der Wachau.

1685 waren die ersten Nonnen drei Chorfrauen und zwei Laienschwestern aus dem Stift Nonnberg nach Säben in Südtirol geschickt worden, um das zu errichtende Kloster zum Heiligen Kreuz auf Säben zu beleben.

Das Kloster beherbergte ursprünglich eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher Handschriften, die seit dem 19. Jahrhundert allerdings allesamt in der Bayrischen Staatsbibliothek in München liegen.

Tochtergründungen

Durch reiche Schenkungen von Kaisern, bayerischen Herzögen und Bischöfen konnte das Nonnberger Stift eine Reihe von Tochterklöstern gründen:[2]

Chronologie des Stifts

  • 712/715: Gründung durch Rupert von Worms im Auftrag des Baiernherzogs Theodo II., der das Kloster seiner Nichte (manchmal auch als seine Schwester bezeichnet) Erintrudis (auch Erentrudis geschrieben) als erster Äbtissin überantwortete.
  • 9. Jahrhundert: Das Kloster übernimmt die Regel des hl. Benedikt von Nursia, Italien; vorher lebte man nach einer Mischregel;
  • 1009: Weihe einer romanischen Basilika in Anwesenheit von Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde (Heinrichsbasilika).
  • um 1020: gründen die Benediktinerinnen das Kloster Traunkirchen im oberösterreichischen Traunkirchen im Bezirk Gmunden.
  • 1242: Äbtissin Gertraud von Stein erhält die Pontifikalien (Äbtissinnenring, Äbtissinnenstab, Faldistorium, Brustkreuz und Krone) für sich und ihre Nachfolgerinnen durch Erzbischof Eberhard II. von Regensberg im Namen des Papstes.
  • 1423: Ein Brand, ausgelöst durch Blitzschlag, zerstört wesentliche Teile von Kirche und Kloster.
  • 1426: Vollendung eines Notdaches über dem abgebrannten Kirchenschiff.
  • 1464: Beginn des Wiederaufbaus und Errichtung der heutigen gotischen Kirche auf den romanischen Fundamenten.
  • 1480: Einbau des Klaner-Fensters.
  • 1506: Weihe des fertig gestellten Kirchenschiffs.
  • 1583: Die beiden letzten Petersfrauen übersiedeln nach Aufhebung ihres Klosters vom Benediktinerstift St. Peter auf den Nonnberg.
  • 1624: Beginn der Barockisierung der Stiftskirche.
  • 1853: Beginn der Regotisierung der Stiftskirche.
  • 19. Jahrhundert: Bis zu dieser Zeit ist Nonnberg überwiegend ein Adeligenstift mit reichen Besitzungen. Von daher haben sich bedeutende Kunstwerke erhalten, u. a. der "Nonnberger Faltstuhl", 1242 (das ist eine zusammenklappbare, eben faltbare und daher leicht zu transportierende hockerartige Sitzgelegenheit)
  • 20. Jahrhundert: bekannteste Lehrerin im Stift war Maria von Trapp, die durch den Film Sound of Music weltberühmt wurde
  • Am 12. August 2023 legte zum ersten Mal seit 17 Jahren am Samstagnachmittag in der Klosterkirche der Benediktinerinnen eine Nonne die Ewige Profess ab. Die 50-jährige gebürtige Südtirolerin Schwester Maria Gratia Waldner gab damit das Versprechen, sich dauerhaft an die Ordensgemeinschaft zu binden. Derzeit leben in der Gemeinschaft 15 Nonnen, die jüngste ist 34 Jahre alt. Schwester Maria Gratia kam vor zwei Jahren, als die Aufhebung der Südtiroler Benediktinnerinnenabtei Säben in Klausen feststand, auf den Nonnberg, um hier ihren geistlichen Weg fortzusetzen. Ihm Herbst 2015 trat sie in das Kloster Säben ein und wurde am 14. August 2016 eingekleidet Von Nonnberg aus war einst 1686 die Abtei Säben gegründet worden.[3]

Die Äbtissinnen

Hauptartikel Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Nonnberg

Die Liste der Äbtissinnen der Benediktinerinnenabtei Nonnberg umfasst 92 Namen. Die Jahreszahlen der ersten Jahrhunderte sind anhand der aktuellen Quellenlage noch sehr ungewiss. Veronika Kronlachner ist seit Juli 2017 die 92. Nachfolgerin, Eva-Maria Saurugg Priorin.

Kirche und Kapellen des Konvents

Gebäude und Höfe des Konvents

  • Das Beichtvaterstöckl befindet mit Adresse Nonnberggasse 1 über dem Torbogen, durch den man in die Altstadt gelangt.
  • Der Getreidekasten wird auch Traunerkasten genannt.
  • Hofrichterhaus
  • Konventgebäude
  • Kreuzgang
  • Kleiner Küchenhof: Hier steht der Erentrudbrunnen.
  • Die Kustorei befindet sich zwischen der Stiftskirche und dem Mesnerhaus.
  • Das Mesnerhaus befindet sich an der Nonnberggasse mit Hausnummer 4.
  • Der Oberhof, auch Gaststöckel oder Kastnerstöckel genannt, trägt die Hausnummer 8 an der Nonnberggasse.
  • Die Pfisterei befindet sich an der Nonnbergasse mit Hausnummer 8.
  • Wirtschaftshof

Innenräume des Konvents

  • Neue Abtei
  • Archiv
  • Bibliothek
  • An das Kapitelzimmer schließt sich das "rote (Heinrich) Museum", früher Richterstube, an.
  • Konventräume
  • Refektorium

Nonnberger Hund

Der Nonnberger Hund steht an der Festungsgasse und markiert das Ende der Abtei.

Besitzungen der Benediktinerinnenabtei

Bildergalerie

weitere Bilder

 Benediktinerinnenabtei Nonnberg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Bilder vom Benediktinerinnenabtei Nonnberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Das ist der Wortlaut auf der Homepage, Stand September 2022
  2. Das Erzbistum Salzburg in seiner Geschichte, Teil 2, Seite 28
  3. www.sn.at, 13. und 14. August 2023
Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg