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Erste Raser haben ihr Auto schon zurück

Nach Pkw-Beschlagnahmen bei extremen Rasern bekamen die Besitzer ihre Autos wieder zurück. Eine Versteigerung war nicht machbar.

Vor zwei Wochen beschlagnahmte die Polizei die Autos zweier junger Männer vorläufig, die beide nach besonders massiven Geschwindigkeitsübertretungen angehalten worden waren. Ein 28-Jähriger war in Wien am Sonntagabend, 3. März, mit 114 km/h statt der dort erlaubten 50 Stundenkilometer über den Hernalser Gürtel gebraust. In Tirol war ein 29-Jähriger mit Tempo 179 (bei erlaubten 100 km/h) durch den Milser Tunnel auf der Inntalautobahn (A12) gebrettert. Wie Nachfragen der SN bei den zuständigen Behörden am Montag ergaben, wurden in beiden Fällen die Fahrzeuge ihren Besitzern bereits wieder ausgefolgt.

Beiden Fällen ist gemeinsam, dass die von der Exekutive festgestellte Geschwindigkeitsüberschreitung nur relativ knapp über der gesetzlichen Grenze liegt, nach der laut der Straßenverkehrsordnung seit Anfang März eine Beschlagnahme überhaupt möglich ist (ab 60 km/h Überschreitung im Ortsgebiet, ab 70 km/h außerhalb). Beide Lenker wurden von der Landespolizeidirektion Wien bzw. von der Bezirkshauptmannschaft Landeck aber nicht als Wiederholungstäter eingestuft. Daher blieb es bei der vorläufigen Beschlagnahme ihrer Fahrzeuge, sie erhielten die Autos zurück. Zudem mussten beide Lenker ihren Führerschein abgeben, sie müssen mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Diese Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.

Bei sogenannten Ersttätern wäre eine dauernde Beschlagnahme des Fahrzeugs erst ab einer Überschreitung von 80 km/h innerorts und ab 90 km/h im Freiland möglich. Es gibt aber mangels Verwaltungsstrafenregisters bekanntlich keinen österreichweiten Überblick über notorische Verkehrssünder.

KOMMENTARE (5)

Dietmar Martsch

Ich halte die Beschlagnahme mit Veräußerung des Besitzes auch nicht als das richtige Mittel. Das Kfz eine gewisse Zeit still zu legen wäre meiner Meinung nach ausreichende Bestrafung. Wenn ein Raser nach einer psychologischer Schulung nicht geläutert ist hilft auch ein Verkauf des Kfz auch nix mehr.
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Elisabeth Moser

Ich glaube, ein aufgemotztes und als Rennauto umgearbeitetes Auto wegzunehmen tut sehr weh. Man muss sich die Liebe zum Detail mal anschauen, wie sie ein Auto behandeln. Wenn man das Liebste weg nimmt, tut es weh. Wie soll man den Rasern sonst beikommen? Geldstrafen kein Problem, Gefängnis, wenn keine Menschen zu Schaden kommen, erscheint mir wieder zu hart, wenn er nämlich raus kommt hat er wieder ein Auto zum Rasen. Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, wieso hier die Politik wieder versagt.

Peter Schroeder

Das nenn ich wirksame Strafen!
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Hermann Pammer

Warum soll diese beste aus 2 Welten Regierung dieses autobeschlagnahme Gesetz fehlerlos zusammenbringen?
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Elisabeth Moser

Also wieder zahnlos das Gesetz. Geldstrafe und Abnahme des Führerscheins hat es vorher auch gegeben. Was hilft eine Abnahme für 2-3 Wochen, ausser viel Bürokratie Die Raser lachen darüber und für die Opfer ist es Hohn.
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