Sein Sohn habe keine Lehrstelle bekommen, schildert ein Salzburger Einzelunternehmer. Der 15-Jährige sei ein guter Schüler, wollte jedoch nicht bis 18 ins Gymnasium gehen. "Er interessiert sich für IT und Computer, hat sich bei drei großen Konzernen und bei einer internationalen Spedition beworben. Es war unmöglich, ihn unterzubringen. Die Kurse waren entweder voll oder die Ausbildner konnten niemanden mehr übernehmen", wundert sich der Vater. Die Generation der Digital Natives - jene jungen Menschen und Jugendlichen, die mit Tablet und Smartphone aufwachsen - stürmt nunmehr in Berufe, wo sie ihre Leidenschaft und Neigung verwerten können. Auch vonseiten der Wirtschaft ist die Nachfrage enorm. Auf der Plattform karriere.at waren zuletzt 198 offene IT-Lehrstellen in Salzburg ausgeschrieben. Besonders gefragt sind Softwareentwickler, Systemadministratoren und Anwendungsbetreuer. Aktuelle Lehrstellen im IT & EDV-Bereich finden Sie auch unter karriere.sn.at.
Digitalisierung verändert auch klassische Berufe
Die Digitalisierung und die Informationstechnologie (IT) sind die innovativen Treiber der Arbeitswelt. Keine Firma, keine Branche könne sich dem entziehen, sagt Martina Plaschke, Bereichsleiterin Lehre, Strategien und Initiativen in der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS). "Die Abläufe ändern sich, die Berufsbilder ändern sich. Das beginnt bei der Lehre und endet bei den Dienstleistungen, die immer State of the Art sein müssen, weil die Wirtschaft das Modernste nachfragt." Das bringe auch gute Zukunftsaussichten und Gehaltskurven mit sich.
Elektrotechnik auf dem Vormarsch: Beliebter Lehrberuf nicht nur bei Burschen
Elektrotechnik ist bei Burschen bereits der zweitbeliebteste Lehrberuf in Österreich, aber auch Mädchen fänden immer häufiger Gefallen an der Ausbildung, so das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft. Es geht um Gebäudetechnik, Energietechnik, Anlagen- und Betriebstechnik, Automatisierungs- und Prozessleittechnik, Netzwerk- und Kommunikationstechnik, man lernt in Modulen. Bahnfreaks können mit Elektrotechnik in das Eisenbahnwesen einsteigen, dort die Infrastruktur instand halten, Abläufe steuern. Der Beruf sei eingebettet in die Zukunftstrends rund um Nachhaltigkeit, Klimaschutz, erneuerbare Energien oder Smart Home, so Martina Plaschke. "Das bedeutet lebenslanges berufliches Lernen." Auch traditionelle Lehrberufe haben teilweise völlig neue Profile erhalten. Als Kaufmann, Kauffrau steht man heute nicht mehr nur im Geschäft, sondern kann etwa auch eine Ausbildung für den Onlinehandel machen (IT-Systemmanagement oder E-Commerce). Der Einzelhandel ist in Salzburg der am meisten gewählte Lehrberuf, was an der Größe der Branche liege, so WKS-Expertin Plaschke.