SN.AT / Kolumne / Bits und Bites / Bits & Bites

Die Menschen: Großes Kino für das All

Funksignale breiten sich nicht nur auf der Erde, sondern auch ins All aus.

Thomas Hofbauer

Vor wenigen Tagen rauschte die Meldung über den Fernschreiber, dass Spuren von Leben auf dem 120 Lichtjahre entfernten Planeten K2-18b gefunden wurde. Forscher vermuten Mikroben, interessanter wäre es, wenn dort eine Spezies hausen würde, die viel weiter entwickelt ist als wir. Die hätten eine Mordsgaudi mit uns, denn sie würden in diesen Jahren die ersten Funksignale von der Erde empfangen - Funkwellen reisen so schnell wie das Licht.

Mit 120 Jahren Verzögerung würden sie unsere Real-Life-Soap frei Haus übertragen bekommen. Zuerst als Radioprogramm, dann die ersten Fernsehbilder, dazu noch alle Funksprüche von Schiffen ("Titanic") und Flugzeugen, von Polizei, Feuerwehr bis zu jedem Babyfon und sie würden uns sofort ins Abendprogramm aufnehmen.

Später dann würden sie vor dem gleichen Problem stehen wie wir jetzt: Wer sagt was, wer glaubt wem und wie geht es weiter? Die digitale Welt ist geschwätzig. Viel zu viele WhatsApp- und Push-Nachrichten, E-Mails und Tweets, wie kann man da die Spreu vom Weizen trennen, wie das Wichtige vom Unwichtigen?

Zu viel Unsicherheit ist nicht gut fürs Publikum, auch nicht auf Planet K2-18b. Und dann würden sie sich auf die Reise machen, zur Erde, und sie würden uns einen Stups geben in die für sie richtige Richtung. Stellt sich nur die Frage, ob das Abendprogramm auf K2-18b als Dystopie oder Schmonzette mit Happy End oder gar als Kurzfilm angekündigt ist.

KOMMENTARE (0)