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Ein Kind, das Universum und die Taufe von Google

Ein Vierteljahrhundert Google, das muss gefeiert werden.

Thomas Hofbauer

Seite 25 Jahren ergoogeln wir uns die Welt. Zumindest die digitale. Und manchmal könnte man meinen, die ganze Welt sei eine Google. Denn alles, was man in der Suchmaschine nicht findet, das existiert quasi nicht oder nicht mehr. Doch wie kam Google eigentlich zu seinem Namen?

Ursprünglich sollte Google BackRub heißen. Im Jahr 1996 hatte der Student Larry Page an der Stanford University eine Suchmaschine mit diesem Namen entwickelt, die nach zwei Jahren 70 Millionen Seiten des damaligen Internets kannte - heute klingt das bescheiden, aktuell kennt die Suchmaschine 1000 Milliarden Seiten. Dennoch war das den Servern in Stanford bald zu viel und so musste Page mit ein paar Studienkollegen ein Unternehmen gründen, um die Suchmaschine weiterzubetreiben. Sie sollte auch einen neuen Namen erhalten. Doch wie nennt man etwas, das bald unvorstellbar groß sein wird?

Das gleiche Problem hatte 1938 der amerikanische Mathematiker Edward Kasner. Er verfasste damals ein Buch, das sich mit Mathematik und Vorstellung auseinandersetzt. Dazu forderte er seinen neunjährigen Neffen auf, einen Namen für die Zahl 1 mit
100 Nullen zu erfinden - Mathematiker schreiben sie auch 10100. Der Neffe nannte sie Googol und Kasner ergänzte, dass die Zahl 10Googol dann wohl Googolplex heißen muss.
Ein Googolplex ist derart groß, dass man sie in Ziffern nicht aufschreiben kann, denn sie hat mehr Ziffern, als es Atome im Universum gibt.

An diesen Namen erinnerte sich einer der Studenten, die versuchten, einen griffigen Namen für die neue Suchmaschine zu finden. Googolplex sollte heißen, was einmal unvorstellbar viele Internetseiten durchsuchbar machen sollte. Schließlich einigte man sich dann doch auf die etwas abgewandelte Wortschöpfung Google. Ob dies Absicht oder ein Schreibfehler ist, wie manchmal behauptet wird, kann nicht mehr rekonstruiert werden.

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