Mit Applaus - aufmunternd und gleichzeitig respektvoll - dank seiner großartigen Leistungen, die er in Madrid in seinen besten Jahren abgeliefert hat, wurde Dominic Thiem verabschiedet. Man wurde das Gefühl nicht los, dass es auch der letzte Auftritt von Österreichs Tennisstar beim ATP-Masters-1000-Turniers war. Zu weit ist mittlerweile die Lücke zur Weltspitze, auch "nur" zur erweiterten, zu der Thanasi Kokkinakis zählt. Das wurde den Fans und auch Thiem selbst beim 1:6, 3:6 gegen den Australier, Nummer 93 der Weltrangliste, in der zweiten Qualifikationsrunde ernüchternd vor Augen geführt.
Bittere Realität in 1:23 Stunden
Im ersten Satz war Thiem völlig chancenlos, einerseits vom Tempo des Hardhitters Kokkinakis überfordert und oft in der Defensive, andererseits viel zu fehleranfällig. Im zweiten Durchgang hielt sich der Österreicher dann mit einem guten Aufschlag im Match und war zunächst dem Break sogar näher, bis ihn bei 3:3 die bittere Realität wieder einholte: Der Gegner übernimmt das Kommando, er selbst mit leichten Fehlern den Rest. Die wenigen Chancen, die sich Thiem erarbeitete, konnte er nicht nützen. Kokkinakis ließ es im Gegensatz zu Felipe Meligeni Alves, den Thiem am Vortag niederkämpfen konnte, nicht zu. So war das großteils einseitige Duell nach 1:23 Stunden zu Ende.
Sebastian Ofner und Rafael Nadal im Einsatz
So liegt es nun an Sebastian Ofner, die rot-weiß-rote Fahne in Madrid hochzuhalten. Der Steirer geht gegen den heuer in elf Versuchen auf der ATP-Tour noch sieglosen Argentinier (ATP-Nummer 91) als Favorit in die Erstrundenpartie am Donnerstag. Bei einem Sieg würde Ofner den US-Amerikaner Frances Tiafoe (91) fordern. International im Rampenlicht steht Rafael Nadal, bei seinem ebenfalls wohl letzten Auftritt in Madrid, gegen den 16-jährigen Wildcard-Spieler Darwin Blanch.