SN.AT / Sport / Motorsport

MotoGP in Jerez: Die WM wird zur Nervenschlacht

Nach einer Sturzorgie im Sprint am Samstag schmiss WM-Leader Jorge Martin tags darauf wichtige Punkte im Titelkampf der MotoGP weg. Die spanischen Fans in Jerez stellten einen Rekord auf.

Marc Márquez (l.) und Francesco Bagnaia lieferten sich beim Gastspiel der MotoGP in Jerez einen harten Kampf um den Sieg.
Marc Márquez (l.) und Francesco Bagnaia lieferten sich beim Gastspiel der MotoGP in Jerez einen harten Kampf um den Sieg.

Das Rennwochenende in Jerez zeigte wieder einmal wie knapp Sieg und Niederlage in der MotoGP beieinander liegen. Der Sprint am Samstag verkam zu einem wahren Ausscheidungsrennen, in dem insgesamt 15 Piloten zu Sturz kamen, da es an einigen Streckenpassagen noch feuchte Stellen gab. Von den schwierigen Bedingungen völlig unbeeindruckt baute Vizeweltmeister Jorge Martin mit einem Sieg seine WM-Führung zunächst aus. Auch Tags darauf sah es für den Ducati-Piloten vor einer Rekordkulisse - insgesamt pilgerten von Freitag bis Sonntag knapp 300.000 Besucher an die Strecke - lange Zeit nach dem nächsten Sieg aus. Doch 15 Runden vor dem Rennende stürzte Martin unter großem Druck in Führung liegend. Der Traum vom Heimsieg war für den 26-jährigen Spanier damit beendet.

Großer Nutznießer des Sturzes war Francesco Bagnaia. Der amtierende Weltmeister feierte nach seinem unverschuldeten Ausscheiden im Sprint am Samstag nur einen Tag später einen enorm wichtigen Sieg. Dank seines zweiten Saisonerfolgs schob sich der Ducati-Pilot in der WM-Wertung bis auf den zweiten Platz nach vorn und hat nur noch 17 Punkte Rückstand auf Martin. Die WM ist damit wieder völlig offen. "Ich hatte großen Spaß. Die Fans hier sind unglaublich", meinte der 27-jährige Italiener.

Indes kommt Marc Márquez seinem ersten Sieg seit mehr als 900 Tagen immer näher. Der Superstar der Szene stürzte im Sprint zwar abermals in Führung liegend, am Sonntag erreichte der 31-jährige Spanier als Zweiter aber sein erstes Grand-Prix-Podest für Ducati. Im Kampf um den Sieg musste sich der achtmalige Weltmeister Bagnaia in einem harten Duell nur ganz knapp geschlagen geben. "Das war ein ganz wichtiges Rennen für mich. Es war ein enges Duell wie in alten Zeiten. Das ist Racing", erklärte Márquez, der mit 32 Punkten Rückstand auf dem sechsten Platz in der WM-Wertung liegt. Das Podest komplettierte mit Ducati-Pilot Marco Bezzecchi aus Italien ein weiteres Sturzopfer vom Samstag.

Bei KTM durfte man sich vor allem über einen starken Samstag freuen. Wunderkind Pedro Acosta fuhr für das KTM-Schwesterteam GasGas als Zweiter erneut aufs Podest. "Ein Podest vor diesen Fans ist unglaublich", sagte der 19-jährige Spanier, der am Sonntag Pech hatte. Zunächst stürzte er im Warm-up schwer, im Rennen fiel Acosta in der Startphase bis auf den 18. Rang zurück. Dank einer Aufholjagd holte er als Zehnter dennoch Punkte. Als Vierter der Gesamtwertung ist Acosta bester KTM-Pilot. Grund zur Freude hatten die Mattighofner am Samstag auch dank Dani Pedrosa. Dem Altmeister gelang nach einer Strafe gegen Yamaha-Pilot Fabio Quartararo (Reifendruck) als Dritter der Sprung auf das Podest. Nach seinem Sturz im Sprint war Brad Binder am Sonntag als Sechster bester Pilot auf einer KTM.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (0)