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Salzburger Schiedsrichter zu Cup-Aufreger: "Normaler Zweikampf"

Nach dem ÖFB-Cup-Finale war ein mögliches Foul vor dem entscheidenden 2:1 für Sturm Graz der große Aufreger. Rapid-Trainer Klauß sah in Schiedsrichter Sebastian Gishamer den Schuldigen für die Niederlage. Der Salzburger steht zu seiner Entscheidung.

Keine Freunde geworden sind Rapid-Trainer Robert Klauß und Schiedsrichter Sebastian Gishamer.
Keine Freunde geworden sind Rapid-Trainer Robert Klauß und Schiedsrichter Sebastian Gishamer.

81. Minute im temporeichen ÖFB-Cup-Finale zwischen Sturm Graz und Rapid Wien am Feiertag: Tomi Horvat trifft in Klagenfurt zum 2:1-Siegtreffer für die Steirer, zuvor waren Rapid-Verteidiger Leopold Querfeld und Sturm-Angreifer Mika Biereth im Gerangel zu Boden gegangen - aus Sicht der Grün-Weißen ein Foul. Doch Schiedsrichter Sebastian Gishamer aus Salzburg entschied nach Rücksprache mit Videoschiedsrichter Alan Kijas: kein Foul und Tor.

Rapid-Trainer Robert Klauß hatte auch lange nach Schlusspfiff Probleme, seine Emotionen in Griff zu bekommen. Der 39-Jährige nahm zunächst sichtbar widerwillig eine Auszeichnung für den Finalisten von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer entgegen, ehe er bei den folgenden Interviews kein gutes Haar an Spielleiter Gishamer ließ. "Ein Cupfinale so als Schiedsrichter zu entscheiden ist absoluter Wahnsinn", meinte Klauß auf das entscheidende Tor bezogen.

Dass neben Gishamer auch VAR Alan Kijas vor Horvats Tor kein Vergehen von Mika Biereth an Querfeld sah, sorgte beim Rapid-Coach für Kopfschütteln. "Zehn von zehn Mal ist das ein Foul", meinte Klauß und weiter: "Wenn man noch 20 Prozent abzieht von der Rapid-Brille, ist es immer noch zu 100 Prozent ein Foul. Es ist Wahnsinn."

Sebastian Gishamer verteidigte im SN-Gespräch seine Entscheidung auch am Tag danach: "Am Ende war es kein Foul, sondern ein normaler Zweikampf, der im Fußball passiert. Im internationalen Vergleich würde das nirgendwo als Foul gepfiffen werden."

Er und sein Team hätten ihre Linie strikt verfolgt, viel laufen zu lassen: "Wenn man sich das ganze Spiel anschaut und sich nicht eine Situation herauspickt, kann man die Aussagen nicht so stehen lassen." Von neutralen Beobachtern und auch von den kritischen Schiedsrichterbossen habe er ebenfalls recht bekommen. Gishamer hat erst vor Kurzem als Spielleiter im hochklassigen Länderspiel zwischen England und Belgien im Wembleystadion sein internationales Highlight erlebt.


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