SN.AT / Salzburg / Chronik / Maria Alm am Steinernen Meer

Rudolf Müllner will in Maria Alm für "mehr Transparenz" sorgen

Rudolf Müllner setzte sich bei der Bürgermeisterwahl mit 33 Mehrstimmen gegen Hermann Rohrmoser durch. Im Interview spricht der neue Ortschef über bevorstehende Projekte und er erklärt, warum es noch ein Luxushotel verträgt.

Wie waren die ersten Wochen als frisch gewählter Bürgermeister?Rudolf Müllner (WPM): Es ist eine große Ehre und etwas ganz Besonderes. Das Amt des Bürgermeisters ist sehr facettenreich und fordernd. Die ersten 14 Tage waren schon intensiv, weil viele Bürger mit dem neu gewählten Bürgermeister ein Gespräch suchen. Mittlerweile habe ich mich schon sehr gut eingelebt.

Inwieweit hat Sie das Wahlergebnis überrascht?Gegen einen amtierenden Bürgermeister ist es schwierig, aber der Erfolg ist nicht unbedingt überraschend gekommen. Zugute kam mir sicher auch, dass die ÖVP keinen eigenen Kandidaten hatte. Aus demokratischer Sicht war es für die WPM wichtig, einen Gegenkandidaten zu stellen.

Sechs Mandate hat die ÖVP, sechs die SPÖ, fünf Ihre WPM. Auch wenn es knapp ist: Sie sind Bürgermeister der drittstärksten Kraft. Was bedeutet das für Ihre künftige Arbeit?Das ist für mich nicht ausschlaggebend. Die ÖVP hat nur 49 Stimmen mehr, das sechste Mandat ist knapp für die SPÖ ausgefallen. So kann man nicht wirklich von stärkster und schwächster Kraft sprechen, das ist quasi gleichauf. Ob ich eine Mehrheit habe oder nicht: Mir ist wichtig, dass viel mit den Gemeindevertretern geredet und ausdiskutiert wird und in den Sitzungen positiv für die Gemeinde abgestimmt werden kann.

Wie wird man Ihre Handschrift erkennen?Ich will, dass mehr Transparenz, Ehrlichkeit und Offenheit einkehrt, insgesamt eine bessere Öffentlichkeitsarbeit gemacht wird. Aktuell sind wir sicher eine der wenigen Gemeinden, die keine Gemeindezeitung hat. Das will ich ändern und mit den Fraktionen ausarbeiten. Ich hatte den Eindruck aus der Bevölkerung, dass sich viele nicht so gut informiert gefühlt haben.

Welche Projekte werden in naher Zukunft angegangen?Ein Thema ist der Fußballplatz, für den 2030 der Pachtvertrag ausläuft. Da gilt es unbedingt jetzt schon Verhandlungen zu führen, wie es weitergeht. Dann wollen wir für die Einheimischen eine verbilligte Sommerkarte für die touristische Infrastruktur; bei der Seniorenbetreuung geht es um die Gespräche mit Saalfelden zur Gründung eines Pflegeverbandes; die Parkraumsituation ist ein Punkt, der überarbeitet gehört; die Nachnutzung des alten Feuerwehrhauses müssen wir klären und demnächst wird der Recyclinghof modernisiert.

Ist bei der touristischen Entwicklung von Maria Alm der Zenit erreicht?In Hinterthal geht es noch auf einer schon lange im REK dafür vorgesehenen Fläche um die Umsetzung eines Fünf-Sterne-Hotels. Derzeit werden die Pläne vom Land Salzburg geprüft. In diesem Segment haben wir in Maria Alm noch kein Angebot, das würde es schon noch vertragen. Insgesamt sind wir dann aber sehr gut aufgestellt und es muss - wenn dann - mehr in Richtung weiterer Qualitätsverbesserung als um die Steigerung der Bettenzahl gehen.

5 Fragen noch

Was zeichnet Sie aus? Respektvoller Umgang, Ehrlichkeit, Zielstrebigkeit - und als Vereinsmeier bin ich sehr kontaktfreudig und gesellig.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Maria Alm? Wir haben insgesamt eine sehr schöne Kulisse mit der Bergwelt und der Kirche, es gibt Besonderheiten wie die Triefenfälle - da fällt es schwer sich festzulegen.

Welche Persönlichkeit imponiert Ihnen? Ein sportlicher Kämpfertyp wie Hermann Maier. Er ist für mich ein Phänomen mit seinem ganzen Werdegang und hat gezeigt, was man mit einem Willen und Ehrgeiz erreichen kann.

Welchen Dialektausdruck verwenden Sie gerne? Aschling für rückwärts.

Wie entspannen Sie am besten? Wenn das Handy am Wochenende einmal nicht dabei ist, bei der Familie, auf den Bergen, beim Sport oder einfach einmal auf der Couch beim Nichtstun.

Zur Person: Rudolf Müllner

Alter: 51 Jahre
Familie: verheiratet mit Maria, zwei Söhne - Philipp (15) und Lukas (12)
Beruf: Installateurmeister bei Hasenauer Anlagenbau
Hobbys: Fußball, Berggehen, Radfahren, Skifahren, Geselligkeit
Politisch aktiv: seit 15 Jahren Gemeinderat, von 2014 bis 2019 bereits Vizebgm. für die WPM
Sonstige Funktionen: Fußball-Nachwuchstrainer beim UFC Maria Alm (U11 und U12)


PINZGAU-NEWSLETTER

Jetzt kostenlos anmelden und wöchentlich topaktuelle Informationen aus Ihrer Region kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Rudolf Müllner von der Wählergemeinschaft Pro Maria Alm (WPM) in seinem Bürgermeisterbüro.
Rudolf Müllner von der Wählergemeinschaft Pro Maria Alm (WPM) in seinem Bürgermeisterbüro.

KOMMENTARE (0)

SN Karriere