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Der VW Touareg R eHybrid will doch nur spielen

Mit dem R eHybrid krönt VW die Touareg-Baureihe. Erste Testfahrt mit dem stärksten Serien-Volkswagen aller Zeiten.

Äußerlich verraten nur kleine Details wie das R-Logo oder die exklusive Lack- und Felgenkombination die Top-Version des VW Touareg.
Äußerlich verraten nur kleine Details wie das R-Logo oder die exklusive Lack- und Felgenkombination die Top-Version des VW Touareg.

Seit dem Produktionsende der Limousine Phaeton im Jahr 2016 steht der Touareg unangefochten an der Spitze der VW-Modellpalette. Nach 21 Jahren Bauzeit und fast 1,2 Millionen verkauften Einheiten erklimmt der knapp fünf Meter lange Geländewagen nun endgültig den Leistungsthron: Als R Hybrid mit einer Systemleistung von beeindruckenden 462 PS ist das Topmodell sogar um 12 PS stärker als der unvergessene W12-Motor des Phaeton.

Talente als Zugfahrzeug sind beim Touareg R eHybrid gewichtig

Dass der knapp zweieinhalb Tonnen schwere Geländewagen tatsächlich längst die Rolle als Flaggschiff der Marke übernommen hat, zeigt auch die Tatsache, dass man bei VW davon ausgeht, dass weit mehr als die Hälfte aller neuen Touareg als R-Modell verkauft werden. Dass dabei weniger die sportlichen Fähigkeiten des Allraders als vielmehr seine ausgeprägten Talente als Zugfahrzeug eine gewichtige Rolle spielen, ist keine große Überraschung. Mit einem Systemdrehmoment von 700 Newtonmetern und einer Anhängerlast von satten 3,5 Tonnen spielt der R eHybrid in einer überaus exklusiven Liga.

Dazu passt auch die Charakteristik des Hybridantriebs: Zwar startet der Top-Touareg standardmäßig im Elektromodus, und wer möchte, kann auch bis maximal 135 km/h problemlos durch die Landschaft cruisen. Der mit 14,3 kWh vergleichsweise kleine Akku stößt dann aber doch relativ schnell an seine Grenzen. Nach spätestens 47 rein elektrischen Kilometern hat die Stromerei ein Ende und das System startet den Dreiliter-Sechszylinder-Benziner. Wer öfter weiter unterwegs ist, für den ist der Hybridmodus von vornherein die klügere Wahl. Der 136-PS-Elektromotor schiebt dann zusätzlich zum Benziner an, erstklassig moderiert von der samtig schaltenden 8-Gang-Automatik und natürlich serienmäßig mit permanentem Allradantrieb.

VW hat beim R-Modell des Touareg technische Gustostückerl verbaut

Abgesehen vom Antrieb haben die Kollegen von der R-Abteilung bei VW noch einige andere technische Gustostückerl verbaut. Besonders beeindruckend ist dabei das Zusammenspiel der Allradlenkung mit dem aktiven Wankausgleich des Fahrwerks. In schneller gefahrenen Kurven fühlt sich der Touareg dadurch locker um ein paar Hundert Kilo leichter an. Die Krönung ist jedoch der sogenannte Dachlastsensor, der selbstständig erkennt, ob eine Dachbox oder andere schwere Lasten transportiert werden, und das Fahrwerk automatisch dementsprechend anpasst. Ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes ist auch das neue HD-Matrixlicht mit seinen 38.000 LEDs. Auf Wunsch leuchtet es sogar gezielt Gefahrenstellen oder Hindernisse an.

Trotz dieses Technik-Overkills und des Einstiegspreises von knapp 95.000 Euro bleibt der Touareg R eHybrid optisch angenehm unauffällig. Besonders gelungen ist dabei der Kontrast zwischen der neuen Mattlackierung "Silizium Grau" und dem leuchtenden VW-Logo am Fahrzeugheck.

NEUVORSTELLUNG: VW Touareg R eHybrid

Fünfsitziger Geländewagen, Sechszylinder-Benziner (250 kW/340 PS), E-Motor (100 kW/136 PS), Systemleistung 340 kW/462 PS, 8-Gang-Automatik, Allrad. Akku 14,3 kWh, elektrische Reichweite max. 135 km, WLTP-Normverbrauch. 2,1 l., 23,7 kWh/100 km. Gewicht 2481 kg, Kofferraum 665-1675 l., Preis: ab 94.890 Euro.

Was gefällt:
Dass man Leistung nicht immer auch sehen muss.

Was weniger gefällt:
Weniger als 50 Kilometer elektrisch sind zu wenig.

Was überrascht:
Außer den Hybriden nur Diesel-Motoren.

Perfekt für:
Pferde- und Segelbootbesitzer.