Vor rund zehn Jahren hat die Brau Union, die zu Heineken gehört, die Vereinigten Kärntner Brauereien, zu denen das Villacher Bier gehört, komplett übernommen. Damals hieß es, das Brauereigeschäft am Standort sei durch den Wechsel für die Marke Villacher Bier langfristig abgesichert. Die Marktbearbeitung sowohl im Handel als auch in der Gastronomie werde weiterhin eigenständig bleiben. Vereinbarte Schutzfristen sind mittlerweile abgebaut.
Die Brau Union teilte in einer Aussendung mit, auf dem Gelände der Brauerei soll in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Campus entstehen, der weiterhin "Heimat der Villacher Brauerei" sein werde, aber auch Veranstaltungsareal. 4 Mio. Euro sollen investiert werden. Der Umbau beginne im Herbst, die Fertigstellung der Villacher Stadtbrauerei inklusive Biererlebniswelt und Veranstaltungsbereich ist für Anfang 2026 geplant. In der neuen Brauanlage werden Villacher Bierspezialitäten hergestellt, Volumenssorten wie das Märzen künftig in Graz produziert. Die Logistik in der Stadt Villach soll an die Peripherie verlegt werden, ein genauer Standort ist noch nicht fixiert. Für Mitarbeiter, die in der neuen Stadtbrauerei und am neuen Logistikstandort keinen Arbeitsplatz finden, werde es in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat einen Sozialplan sowie Unterstützungsmaßnahmen geben.
Kärntens AK-Präsident Günter Goach kritisierte die Entscheidung in einer Aussendung. Die Mitarbeiter, die zum Erhalt der Brauerei Verschlechterungen im Kollektivvertrag zugestimmt hatten, nun mit 1. Mai zu kündigen sei "blanker Hohn". Der Lohnentgang müsse den Mitarbeitern nun in Form eines Sozialplans zugute kommen. Die Arbeiterkammer werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Beschäftigten zu unterstützen, so Goach.