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KV-Verhandlungen in der Chemieindustrie gehen im Mai weiter

Die Kollektivvertragsverhandlungen über die Löhne und Gehälter der knapp 50.000 Beschäftigten in der Chemieindustrie gehen am 6. Mai weiter. In der dritten Verhandlungsrunde am Dienstag gelang den Gewerkschaften und dem Fachverband noch keine Einigung. Die Arbeitgeber halten die Forderungen der Arbeitnehmervertreter für zu hoch und verwiesen in einer Aussendung nach dem Treffen auf die schlechte Auftragslage und die hohen Stückkosten in Österreich.

Die Chemiebranche leidet unter der schwachen Konjunktur
Die Chemiebranche leidet unter der schwachen Konjunktur

Der Fachverband Chemische Industrie Österreich (FCIO) bietet nach eigenen Angaben eine durchschnittliche Erhöhung von 4,1 Prozent an. Niedrigere Einkommen, die besonders von der Inflation betroffen sind, sollen nach Vorstellung des Arbeitgeberverbands stärker angehoben werden.

Die Inflation der vergangenen zwölf Monate, anhand der verhandelt wird, lag bei 6,3 Prozent. Ein Abschluss darunter würde einen Reallohnverlust bedeuten, ein Abschluss darüber einen Reallohngewinn.

"Dieses Angebot deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate entspricht nicht den Erwartungen der Beschäftigten und kann nicht angenommen werden", erklärten die verhandelnden Gewerkschaften PRO-GE und GPA in einer Pressemitteilung. Sie fordern einen "nachhaltigen Inflationsausgleich". Ab morgen, Mittwoch, bis nächsten Dienstag werden nun Betriebsversammlungen abgehalten. Sollte auch die vierte Verhandlungsrunde scheitern, würden "weitere gewerkschaftliche Maßnahmen" ergriffen.

Der Chefverhandler der Arbeitgeber, Berthold Stöger, sagte, ein zu hoher Abschluss würde die Zukunft der Unternehmen und damit Arbeitsplätze gefährden. Österreich sei beim Anstieg der Lohnstückkosten negativer Spitzenreiter in Europa. Auch die zurückhaltende Tarifpolitik in Deutschland, dem größten Absatzmarkt und bedeutendstem Konkurrenten, stelle eine Herausforderung für die Chemieindustrie in Österreich dar.

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