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Förderung: So funktioniert der Handwerkerbonus

Ab dem 15. Juli steht Österreichs Bürgerinnen und Bürgern der Handwerkerbonus zur Verfügung. Er erstattet einen Teil der Handwerkerkosten für Tätigkeiten im privaten Wohnraum ab März 2024 bis Ende 2025. Mit einer Budgetierung von 300 Millionen Euro aus dem Staatsbudget variiert die Förderung zwischen 50 und 2.000 Euro je Haushalt pro Jahr. Die Online-Beantragung wird durch eine neu eingerichtete Website ermöglicht, die in den kommenden Wochen vom Wirtschaftsministerium freigeschaltet wird.

Der Bonus ist nur für privaten Wohnraum vorgesehen.
Der Bonus ist nur für privaten Wohnraum vorgesehen.

Die 2.000 Euro Maximalsumme gibt es nur heuer, nächstes Jahr sind es nur mehr 1.500 Euro. Mehrere Rechnungen können in einem Antrag zusammengefasst werden, die Rechnungen müssen die Arbeitsleistung gesondert ausweisen und sind unbedingt aufzubewahren. Zur Identifikation des Antragsstellers ist die Anmeldung mittels ID Austria oder das Hochladen eines gültigen Lichtbildausweises notwendig. Wer online nicht so versiert ist, für den soll es "institutionelle Hilfestellungen" geben, betonte heute das Ministerium in einer Aussendung. Abwicklerin ist die Bundesbuchhaltungsagentur.

Handwerkerbonus: So viel Geld gibt es

Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) lieferte heute auch zwei Beispiele mit, wofür und wie viel Geld es gibt: Wird die Fassade um 10.000 Euro neu gemacht, gibt es 2.000 Euro Bonus. Wird um 500 Euro neu ausgemalt, gibt es 100 Euro. "Der Handwerkerbonus ist ein wichtiger Beitrag, um die Bauwirtschaft anzukurbeln und Handwerksbetriebe zu unterstützen", so der Minister.

Lob und Kritik für den neuen Handwerkerbonus

Viel Lob für den Handwerkerbonus gab es heute von der Regierung und von Wirtschaftsvertretern, Kritik kam von der Opposition. "Die Regierung demonstriert gerade, wie man eine gute Idee wie den Handwerkerbonus gleich wieder zunichtemacht, indem sie die älteren Menschen in Österreich de facto von dieser Förderung ausschließt", so die stellvertretende SPÖ-Klubvorsitzende Eva-Maria Holzleitner mit Verweis darauf, der der Bonus nur online beantragt werden kann.

FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch meinte wiederum: "Da schlägt die menschenverachtende neoliberale Politik des ÖVP-Ministers mit ihrer Eiseskälte wieder einmal gnadenlos zu. Gerade ältere Menschen, die mit Computern nicht vertraut sind, keinen besitzen oder nicht gut damit umgehen können, ist somit der Zugang zu dieser Förderung verwehrt."

Handwerkerbonus: Online-Beantragung "hat sich sehr bewährt"

Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen, betonte hingegen: "Die Beantragung wird online möglich sein, das hat sich sehr bewährt. Wir rechnen mit einem großen Andrang und stellen dafür rund 300 Millionen Euro zur Verfügung." ÖVP-Klubobmann August Wöginger ergänzte: Für jene Personen, die diese Möglichkeit zur Online-Beantragung nur eingeschränkt haben, können auch Angehörige oder Nachbarn diese erledigen.

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KOMMENTARE (1)

Klaus Duschek

Die nächste Verfassungswidrigkeit dieser Regierung, wird damit jeder (vermutlich vielfach ältere Menschen) ausgeschlossen, der aus welchen Gründen nicht online ist oder sein kann. … Aber bei dieser Kurz-2.0- Regierung erwartet man ja schon gar nichts anderes. … Auch die ganzen Förderungen bei Corona wiesen zu viele Rechtsbrüche auf.
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