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Europark und Co. bleiben für Spar eine Cashcow - Neue Spar-Zentrale kommt ohne Turm

Der Salzburger Europark legte beim Umsatz um acht Prozent auf 385 Mill. Euro zu. Die neue Spar-Zentrale kommt, aber ohne den geplanten Turm.

Die Europark-Erweiterung ist auf Schiene, der geplante „Europa Campus“ soll ohne den angedachten Büroturm gebaut werden.
Die Europark-Erweiterung ist auf Schiene, der geplante „Europa Campus“ soll ohne den angedachten Büroturm gebaut werden.
„Der bis zu 55 Meter hohe Turm ist nicht mehr Teil der Ausschreibung“, sagt Spar-Vorstand Marcus Wild.
„Der bis zu 55 Meter hohe Turm ist nicht mehr Teil der Ausschreibung“, sagt Spar-Vorstand Marcus Wild.

Der große Boom der Einkaufszentren und das ungebremste Wachstum auf der grünen Wiese sind längst vorbei. Der massive Einbruch während der Coronajahre ist aber ebenso überwunden. "Was bleibt, ist ein beinharter Verdrängungswettbewerb", sagt Spar-Immobilien-Vorstand Marcus Wild.

Die Spar-Tochter SES ist mit 18 Einkaufszentren (davon eine gemanagte Einkaufsstraße in Wien-Aspern) größter Shoppingcenterbetreiber Österreichs, zu dem neben dem Europark auch Varena, Weberzeile, Huma Eleven oder Gerngross gehören. "Jetzt zählt das innere Wachstum", so Wild: das Einkaufszentrum richtig zu positionieren, als Aufenthaltsort mit guter öffentlicher Verkehrsanbindung, als Freizeiterlebnis, sei es mit Kulturangebot, Gastronomie, Dienstleistern oder auch Bildungseinrichtungen. Oder auch als Schlechtwetterprogramm in starken Tourismusregionen. Und mit alldem als attraktiven Standort für wichtige Marken. "Die großen Markenartikler überlegen sich mittlerweile gut, an welchen Standort sie gehen, und wollen - gerade im härter werdenden Modehandel - nur noch ein Geschäft für ein großes Einzugsgebiet."

Europark: Umsatz von 385 Mill. Euro

In Österreich erreichte die SES im Vorjahr einen Bruttoverkaufsumsatz von mehr als 2 Mrd. Euro, ein Plus von knapp fünf Prozent. Die gesamte SES-Gruppe, die auch Center in Italien und Osteuropa betreibt, legte um 5,1 Prozent auf 3,32 Mrd. Euro zu. Und mit einem Gewinn vor Steuern von zuletzt pro Jahr im Schnitt 70 Mill. Euro sei die SES seit Jahren der zweitwichtigste Ergebnisbringer für Spar nach dem Lebensmittelgeschäft. Im Flaggschiff Europark erzielten die Shoppartner 2023 einen Umsatz von 385 Mill. Euro, ein Plus von acht Prozent. Bei den Besucherzahlen konnte man um knapp zehn Prozent zulegen. "Damit haben wir die Vor-Corona-Werte klar übertroffen."

Auf Schiene ist wie berichtet die lange umstrittene Europark-Erweiterung. Beim aktuellen Parkplatz vor dem Media Markt gibt es einen Zubau von je 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf zwei Geschoßen. Baubeginn dürfte allerdings erst Ende 2025 sein, so Wild.

"Turm ist nicht mehr Teil der Ausschreibung"

Deutlich größer sind die Pläne für den "Europa Campus". Auf dem bisherigen Großparkplatz neben dem Europark direkt an der Autobahn soll eine zweite Zentrale des Spar-Konzerns entstehen, in der über 1000 Mitarbeiter der Zentrale selbst, aber auch der IT-Tochter ICS, der SES oder der Sport-Tochter Hervis Platz finden sollen. Der Architektenwettbewerb sei bereits am Laufen. "Der bis zu 55 Meter hohe Turm ist aber nicht mehr Teil der Ausschreibung", bestätigt Wild. Um Raum für einen 3000 bis 4000 Quadratmeter großen Platz samt Freizeiteinrichtungen, Grünanlagen und Spielplatz zwischen der neuen Zentrale, der S-Bahn-Station und dem Europark zu schaffen, war ursprünglich ein bis zu 55 Meter hoher Büroturm geplant. Das dürfte am Widerstand der Stadt gescheitert sein.

"Haus der Berge" soll entstehen

Ende des Sommers soll der Architektenwettbewerb entschieden sein, so Wild. Bereits im letzten Quartal 2026 oder zu Beginn 2027 soll die Übersiedlung der Arbeitsplätze beginnen, ist der ambitionierte Plan. Miteinbinden will man auf einem benachbarten Grundstück der Spar-Gruppe wie berichtet Alpenverein, Naturfreunde und Sportvereine. Neben dem Fußballplatz des ASV Taxham soll ein "Haus der Berge" samt Kletterhalle und Sportanlagen entstehen.

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KOMMENTARE (2)

Elisabeth Moser

Und die Getreidegasse wird leer bleiben. Nur Massen von Touristen werden die Altstadt am Leben erhalten, ohne Wertschöpfung für Salzburg. Im Gegenteil, deren Hinterlassenschaften kostet der Salzburg viel Geld. So schaut's aus mit der Politik.
Antworten

Alfred Heinze

Leere Getreidegasse? - Wovon reden Sie? Die Massen an Touristen haben die Salzburger ja schon lange vertrieben. Da geht kein Salzburger freiwillig hinein! Den Salzburgern bleibt nur der Europark, Gottseidank! Ansonsten bleibt nur noch Amazon! Und der ungezügelte Tourismus geht munter weiter! Dank der Politik!