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Dem Öko-Fußabdruck von E-Geräten auf der Spur

Das Fraunhofer-Institut hat ein Rechenmodell für mehr als 10.000 Produktkategorien erarbeitet. Warum das ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft ist.

Jedes Elektrogerät hat einen ökologischen Fußabdruck. Der könnte durch Wiederaufbereitung gebrauchter Geräte deutlich gesenkt werden.
Jedes Elektrogerät hat einen ökologischen Fußabdruck. Der könnte durch Wiederaufbereitung gebrauchter Geräte deutlich gesenkt werden.

Neben Kriterien wie Qualität, Preis oder Marke gewinnen die Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit bei Kaufentscheidungen an Bedeutung. Um die ökologischen Vorteile sichtbar und vergleichbar zu machen, hat das Fraunhofer-Institut Austria ein standardisiertes Rechenmodell entwickelt, das exakte Angaben über den CO₂-Ausstoß, den Wasserverbrauch und die Einsparung von Elektroschrott für mehr als 10.000 Produkte und Produktvarianten machen kann - vor allem Smartphones, Laptops oder Tablets. Das Rechenmodell liefert ökologische Kennzahlen für die gesamte Lebensdauer eines Produkts. Dabei zeige sich, dass bei einem erneuerten Smartphone im Schnitt 70 bis 90 Prozent an CO₂-Emissionen, Wasserverbrauch und Elektroschrott vermieden werden könnten, sagt Paul Rudorf vom Fraunhofer-Institut. Entwickelt wurde das Rechenmodell im Auftrag von Refurbed, dem am schnellsten wachsenden Onlinemarktplatz für vollständig erneuerte Produkte im deutschen Sprachraum. Durch Wiederaufbereitung ließen sich im Schnitt 83 Prozent der Emissionen bei Herstellung eines Neugeräts vermeiden. Dank objektiver Vergleichsmöglichkeiten soll das Rechenmodell eine Entscheidungshilfe bieten bei der Frage, ob ein neues oder erneuertes Produkt angeschafft werden soll. Das Modell stelle jene Transparenz her, "von der alle sagen, sie wäre zwar wünschenswert, aber nicht möglich", sagt Refurbed-Mitgründer Peter Windischhofer. Abrufbar sind die Daten über die Refurbed-Homepage. Eine Reihe von Studien bestätige die Wirksamkeit ausgewiesener Öko-Fußabdrücke, sagt Katharina Gangl, Verhaltensökonomin am Institut für Höhere Studien. Transparenz lasse sich über Zahlen, Ampeln oder Buchstaben herstellen.

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