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Eine Dokumentation zeigt tiefe Einblicke in das Leben des Salzburger Formel-1-Fahrers Roland Ratzenberger

Am 30. April 1994 kam der Salzburger Formel-1-Fahrer Roland Ratzenberger im Training zum großen Preis von San Marino in Imola ums Leben. Peter Levay hat zu dessen 30. Todestag eine vierteilige Youtube-Dokumentation über ihn gedreht. Im Interview spricht er über sein Projekt.

Mit 33 Jahren schaffte Roland Ratzenberger den Sprung in die Formel 1. Er fuhr 1994 für den britischen Rennstall Simtek. Nach einem 11. Platz in Japan kam er in im Training in Imola ums Leben.
Mit 33 Jahren schaffte Roland Ratzenberger den Sprung in die Formel 1. Er fuhr 1994 für den britischen Rennstall Simtek. Nach einem 11. Platz in Japan kam er in im Training in Imola ums Leben.
Der Salzburger Roland Ratzenberger hat den steinigen Weg in die Königsklasse des Motorsports mit dem Leben bezahlt.
Der Salzburger Roland Ratzenberger hat den steinigen Weg in die Königsklasse des Motorsports mit dem Leben bezahlt.
Filmemacher Peter Levay hat mehrere Jahre recherchiert und nun eine Dokumentation veröffentlicht.
Filmemacher Peter Levay hat mehrere Jahre recherchiert und nun eine Dokumentation veröffentlicht.

Nach Jahren der Recherche ist ein berührender Einblick in das Leben des Rennfahrers aus dem Salzburger Stadtteil Maxglan entstanden. Der bayerische Filmemacher Peter Levay hat Ratzenbergers Eltern sowie zahlreiche Freunde, Weggefährten und Förderer zu Wort kommen lassen.

Wissen Sie noch, was Sie am letzten April-Wochenende 1994 gemacht haben?Peter Levay: Ich war damals erst zwölf Jahre alt, kann mich aber noch sehr gut an diese schreckliche Zeit erinnern. Von Rolands Unfall in Imola habe ich am Samstagabend erfahren. Den tödlichen Unfall von Ayrton Senna am Tag darauf im Rennen habe ich gemeinsam mit meiner Familie live auf RTL gesehen. Als Kind habe ich mir nicht viel gedacht. Ich habe mich im ersten Moment sogar gefreut, dass Michael Schumacher nun in Führung liegt. Erst später habe ich es kapiert, was eigentlich los ist, und war wie alle anderen schockiert darüber.

Wie ist die Idee entstanden, über Roland Ratzenberger eine Dokumentation für Youtube zu machen?Ich war in den Jahren danach bei einigen Formel 1 Rennen, unter anderem auch in Imola. Zum 20. Todestag wurde dort eine Feier zu Ehren von Ayrton Senna und Roland veranstaltet. Ich war als Journalist dabei. Da habe ich auch seine Eltern kennengelernt, zu denen ich sofort einen guten Draht hatte. Ich habe dann viel recherchiert, Material gesammelt und in den darauffolgenden Jahren zahlreiche Freunde, Teamkollegen und Förderer kennengelernt, die bereit waren, mich bei meinem Projekt zu unterstützen.

Sie haben bereits vor fünf Jahren einen Film über ihn gedreht. Warum haben Sie sich entschlossen, eine weitere Doku zu gestalten?Ich habe nach dem ersten Film weiteres Material gesammelt und Menschen aus seinem Umfeld kennengelernt. Es handelt sich hier inhaltlich praktisch um ein ganz neues Projekt. Zudem sind viele Menschen auf der ganzen Welt auf mich zugekommen, dass diese Dokumentation nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer Sprache erscheinen soll. Dem Wunsch bin ich nachgekommen, denn Roland hat nach wie vor viele Fans auf der ganzen Welt. Es ist wichtig, die Erinnerungen an ihn lebendig zu halten.

Es sind berührende Interviews, Szenen und Fotos, die Sie in Ihre Doku eingebaut haben. Wie ist Ihr Eindruck von der Person Roland Ratzenberger?Roland war irrsinnig ehrgeizig. Er musste sich seine Erfolge hart erarbeiten. Er hatte keine großen Sponsoren. Er war oft Rennfahrer, Mechaniker und Instruktor zugleich. Roland hatte großes Charisma. Er konnte mit seinem Wesen überzeugen, blieb dabei aber immer ehrlich. Darum hat er es schlussendlich mit 33 Jahren in die Formel 1 geschafft. Das hat mich sehr beeindruckt.

Verfolgen Sie die aktuelle Formel 1 noch?Die Formel 1 hat sich stark verändert. Es ist nicht mehr die Zeit, als ich damit aufgewachsen bin. Die aktuellen Fahrer sind auch nicht mit jenen von früher zu vergleichen, wie Senna, Prost oder Mansell. Daher ist das Interesse nicht mehr so groß.

Zum Abschluss: Was würden Sie Roland fragen, wenn Sie ihn heute treffen würden?Ich würde ihn fragen, ob ihm meine Dokumentation über ihn gefallen hat.

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