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Red Bull Salzburg spürt weiter Druck und Karim Konate warnt: "Wir müssen kaltblütiger sein"

Karim Konaté kann im Titelkampf zum Trumpf der Salzburger werden. Der Angreifer muss aber seine Chancen noch besser verwerten. Salzburg-Trainer Onur Cinel sieht der Partie in Klagenfurt positiv entgegen: "Wir hatten zuletzt ein hohes Spieltempo, haben Spielfreude ausgestrahlt und viele Torchancen herausgespielt."

Salzburg-Stürmer Karim Konate scheint sein Formtief überwunden zu haben.
Salzburg-Stürmer Karim Konate scheint sein Formtief überwunden zu haben.

Das Heimspiel gegen Austria Klagenfurt hat Fußballmeister Red Bull Salzburg am vergangenen Sonntag mit 4:2 gewinnen können. Im Rückspiel am Mittwoch in Klagenfurt stehen die Bullen gegen den Letzten der Meistergruppe erneut unter Druck. Im Titelkampf zählt für die Truppe von Trainer Onur Cinel nur ein Sieg.

Bei Cinels Trainerdebüt gegen die Klagenfurter überzeugten die Bullen vor allem im Offensivspiel. Neben den vier erzielten Toren erspielten sich die Salzburger auch noch zahlreiche beste Möglichkeiten. Das lag vor allem an der Spielfreude der Kreativspieler Luka Sučić und Oscar Gloukh. Und an der Schnelligkeit von Angreifer Karim Konaté. Der 20-Jährige zeigte nach Wochen endlich einmal, dass er den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann. Bei allen vier Treffern der Bullen hatte Konaté seine Beine mit im Spiel. Der Nationalspieler von der Elfenbeinküste schoss sich mit nun 13 Toren nicht nur an die Spitze der Schützenliste, sondern gefiel auch als Mannschaftsspieler, der in der Lage ist, Tore vorzubereiten. Nach seinem dritten Doppelpack in der Bundesliga ist auch das Selbstvertrauen des Youngsters wieder gewachsen. Der Angreifer weiß aber, dass in Klagenfurt die Chancenverwertung auch bei ihm selbst besser werden muss. "Ich denke, dass wir in Klagenfurt nicht so viele Torchancen bekommen werden wie am Sonntag. Deshalb müssen wir uns im Abschluss verbessern, müssen noch kaltblütiger vor dem Tor sein", sagte Konaté.

Schon 2023 hieß der Meistermacher der Salzburger Karim Konaté. Der Ivorer schoss die Bullen in Runde 30 der vergangenen Saison zu einem 2:1-Sieg über Sturm Graz und sorgte damit für eine frühzeitige Entscheidung im Titelrennen. Die wird es 2024 kaum geben. Denn Sturm liegt fünf Runden vor Saisonende punktegleich mit den Salzburgern an der Tabellenspitze. Konaté könnte erneut zum Trumpf der Bullen werden. Nachdem er das ein oder andere Formtief überwunden zu haben scheint und auch zwischenzeitlich seinen Stammplatz verloren hatte, sieht es so aus, als ob er zum Saisonfinish wieder in Form kommt. Die Torjägerkrone sei für den immer höflichen und zurückhaltenden Stürmer nur Nebensache: "Für mich ist es nur wichtig, dem Team zu helfen."

Das konnte er zu Beginn der Saison nur selten. Der Druck, die Erwartungshaltung der Fans und im Club war zu groß. Zu Beginn der Spielzeit 2024/25 wurde von den Salzburger Anhängern erwartet, Konate würde in der Bundesliga heuer alles in Grund und Boden schießen und im Idealfall auch in der Champions League glänzen. Tatsächlich hatte der hoch talentierte Angreifer aber mit der eigenen Form zu kämpfen, traf am Feld unzählige falsche Entscheidungen und ließ oftmals Fans sowie Mitspieler zugleich verzweifeln. Im Nationalteam der Elfenbeinküste lief es auch nicht viel besser. Beim ivorischen Afrika-Cup-Triumph im eigenen Land Anfang des Jahres 2024 saß Konate die meiste Zeit nur auf der Bank, nur drei Kurzeinsätze in der Gruppenphase waren ihm vergönnt. Das Selbstvertrauen wurde immer kleiner. Auch nach seinen zwei Toren zuletzt gegen Klagenfurt meinte der Youngster kritisch: "Ganz zufrieden bin ich noch nicht. Es gab viele Sachen, die ich besser machen muss. Ich hatte Chancen und hätte mehr Tore und Assists machen müssen."

Seit einer Woche ist bei den Salzburgern mit Onur Cinel ein Trainer im Amt, der aufgrund jahrelanger Erfahrung als Nachwuchscoach genau weiß, wie mit jungen, ungeschliffenen Rohdiamanten, wie es Konate einer ist, umzugehen ist. "Ich finde, er hat richtig gearbeitet. In solchen Situationen ist es oft so, dass man sich Tore, erfolgreiche Aktionen verdienen muss. Das hat er gemacht, und das freut mich total für ihn persönlich", betonte der Salzburger Interimscoach vor der Partie in Klagenfurt, der seinen Angreifer lobte: "Karim ist extrem gewillt zu arbeiten und zu lernen. Er ist ein ziemlich sensibler Spieler. Insofern haben ihm die Tore schon geholfen."

Konate bringt jedenfalls die Qualität mit, Salzburg wieder zum Titel zu schießen, um dann, wie einige Salzburger Torschützenkönige, den Sprung in eine der europäischen Topligen zu schaffen. "An die Zukunft denke ich jetzte nicht, ich habe noch einen Vertrag in Salzburg bis 2028. Für mich ist momentan das Wichtigste, dass wir Meister werden. Alles andere kommt mit der Zeit", betonte der 20-Jährige.

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