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Red Bull Salzburg steht vor einem Charaktertest: Trainer Onur Cinel hofft, dass nach Gesprächen auch Taten folgen

Salzburg-Trainer Onur Cinel versuchte seine Spieler, die endlich liefern müssen, aufzurichten. Im Topspiel gegen Tabellenführer Sturm Graz zählt nur ein Sieg. Cinel erklärt, wie er seine Profis heiß machen will. Die müssen aber auch auf dem Platz Charakter zeigen. "Wir brauchen Überzeugung in jedem Zweikampf, in jedem Pass und in jedem Schuss", sagte Cinel.

Salzburg-Trainer Onur Cinel musste viel nachdenken.
Salzburg-Trainer Onur Cinel musste viel nachdenken.

Erstmals seit Einführung der Punkteteilung nach 22 Runden der Fußball-Bundesliga 2018 geht Red Bull Salzburg nicht als Tabellenführer in ein Spiel der Meistergruppe. Österreichs Nummer eins heißt seit vergangenem Mittwoch nämlich Sturm Graz. Im Showdown der beiden heimischen Topteams am Sonntag kann und will Red Bull Salzburg im Heimspiel gegen die Grazer zurückschlagen. Wie die nach dem 3:4 in Klagenfurt schwer angeschlagenen Bullen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren wollen, das erklärte Trainer Onur Cinel.

Auch der Interimscoach des Serienmeisters aus Salzburg hatte die Leistung der Salzburger am vergangenen Mittwoch in Klagenfurt nicht verstehen können. "Ich war überrascht, so etwas habe ich noch nie erlebt", betonte Cinel, um dann auch gleich den Blick nach vorne zu richten. Es bleibt ihm ja auch nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass seine Profis jetzt endlich den Ernst der Lage erkannt haben. "Wir wollen zeigen, dass wir besser spielen können", sagte der Salzburg-Coach. Der 38-Jährige erzählte auch, wie er versucht hat, seine Spieler mental wieder aufzurichten. "Es wurden viele Gespräche geführt. Sowohl mit der gesamten Mannschaft als auch mit jedem Einzelnen. Aber die Spieler müssen jetzt auch auf dem Platz umsetzen, was wir im Training üben und besprechen", sagte Cinel.

Geredet wurde in den vergangenen Wochen schon sehr viel. Im Spiel zeigten sich die Bullen-Kicker aber dann in vielen Phasen von ihrer schwachen Seite. Vor allem fehlte es am Willen, unbedingt siegen zu wollen. Es fehlte auch die nötige Intensität, um Erfolge zu feiern. "Gegen den Ball müssen wir besser attackieren. Wir müssen sichtbar machen, dass wir gegen Sturm Graz unbedingt siegen wollen", meinte Cinel.

In den vergangenen fünf Pflichtspielen kassierte Salzburg 14 Gegentreffer. Da weiß auch Cinel, dass in diesem Punkt der Hebel angesetzt werden muss. "Es lag daran, dass wir in Klagenfurt insgesamt nicht gut gespielt haben", erklärte der Bullen-Trainer, der noch hofft, dass Mads Bidstrup am Sonntag nach seiner Schulterverletzung wieder zur Verfügung steht. "Ich bin vorsichtig optimistisch", sagte Cinel. Einen kampfstarken Mittelfeldspieler wie Bidstrup, der rackert, den könnten die Bullen in einem Spiel, das an Intensität kaum zu überbieten sein wird, bestens gebrauchen. Und dazu hat "Handwerker" Bidstrup beste Erinnerungen an das Hinspiel in Graz. Dort traf der Däne entscheidend beim 1:0-Sieg der Bullen.

Cinel hat aber auch personelle Probleme. Nicht einsatzbereit für dieses Match sind nämlich Amar Dedić (Wade), Nicolás Capaldo (Knie), Fernando (Oberschenkel), Maurits Kjærgaard (Oberschenkel) und Leandro Morgalla (rekonvaleszent). Abwehrchef Strahinja Pavlović ist aufgrund einer Gelb-Sperre nicht spielberechtigt. "Aber wir haben mit Baidoo, Daniliuc und Blank drei Spieler, die ihn gut ersetzen können", erklärte Cinel. Bereits zum 17. Mal duellieren sich Red Bull Salzburg und Sturm Graz als Führungsduo in einem Spiel der Bundesliga. Salzburg gewann neun, Sturm drei Spiele, bei vier Remis. In den letzten sechs dieser Duelle blieb Salzburg ungeschlagen (3 Siege, 3 Unentschieden), allerdings immer als Tabellenführer. Als Salzburg zuletzt als Tabellenzweiter auf den Ersten Sturm traf, siegte man im November 2017 mit 5:0. Und noch etwas spricht für die Salzburger: Der Serienmeister ist in der Meistergruppe zu Hause ungeschlagen (22 Siege, 6 Remis) und traf in 27 dieser 28 Bundesliga-Heimspiele (insgesamt 80 Tore).

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