Eigentlich ist klar, dass jeder EM-Teilnehmer maximal 23 Spieler für die Endrunde im Sommer nominieren darf. Weil die EM 2021 und die WM 2022 noch unter Einfluss der Coronapandemie gestanden waren, durfte für diese beiden Turniere jede teilnehmende Nation 26 Kicker in den Kader berufen. Diese Ausnahme wurde wieder abgeschafft.
UEFA reagiert vielleicht auf Beschwerde
Nachdem sich in den vergangenen Wochen mehrere Nationaltrainer über die Reduzierung beschwert hatten, könnte es nun noch zu einer Änderung kommen. Man habe "die Kommentare einiger Nationaltrainer zur Kadergröße für die Euro 2024 zur Kenntnis genommen", hieß es in einem Statement des europäischen Fußballverbands. Das Thema soll nun im Rahmen eines Workshops mit allen EM-Teilnehmern am 8. April endgültig geklärt werden.
Mehr ÖFB-Kicker zur EM?
Eine Vergrößerung des Kaders würde wohl auch dem österreichischen Teamchef Ralf Rangnick einiger schwierigen Entscheidungen entledigen. "Es haben einige Spieler schon sehr auf sich aufmerksam gemacht. Das wird keine einfache Aufgabe. Aber so ist es mir lieber, als wenn wir nicht so viel nachdenken müssten", weiß der Deutsche, dass es wohl Härtefälle geben wird. Werden aber tatsächlich 26 Kicker für die Europameisterschaft in Deutschland zugelassen, dann könne Rangnick wohl alle Spieler, die sich in den vergangenen Monaten in guter Form präsentierten, mit zur Euro nehmen.
Schmid und Wimmer überzeugten
Neben den Stammkräften konnten in den Testspielen gegen die Slowakei (2:0) und die Türkei (6.1) vor allem Romano Schmid und Patrick Wimmer viel Eigenwerbung betreiben. Behält dieses Duo seine Form und bleibt fit, dann dürfte ihnen das EM-Ticket wohl nur mehr schwer zu nehmen sein. Bei einer Kadervergrößerung dürften sich vor allem Spieler, wie zum Beispiel Matthias Seidl, Maximilian Entrup oder Flavius Daniliuc, die unter Rangnick noch nicht so viel Einsatzzeit bekommen haben, Hoffnungen auf eine EM-Nominierung machen.
Rangnick lobt seine Mannschaft
Von den Leistungen im ersten Lehrgang im EM-Jahr war der Teamchef angetan. "Wir sind mit der aktuellen Verfassung der Mannschaft zufrieden, obwohl uns schon einige, nicht nur Stammspieler, sondern auch Führungsspieler gefehlt haben", erinnerte Rangnick an die Ausfälle von David Alaba, Marko Arnautovic oder Marcel Sabitzer. "Jeder hat auf dem Platz Verantwortung übernommen, auch in Phasen, in denen es nicht so lief. Das war am Ende entscheidend. Richtig los geht es aber erst am 17.6., dann zählt es richtig - und am 21.6. und am 25.6."
ÖFB-Team gewinnt fünf Spiele in Serie
Dann stehen in dieser Reihenfolge die Gruppenspiele bei der Europameisterschaft gegen Frankreich, Polen und die Niederlande auf dem Programm. Fünf Partien in Folge hat das ÖFB-Team mittlerweile gewonnen. "Wir haben uns nicht für die EURO qualifiziert nach dem olympischen Motto 'Dabeisein ist alles'", betonte Rangnick. Man wolle dort Leistungen wie in den Tests gegen den großen Nachbarn Deutschland (2:0) oder nun die Türkei abrufen.