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Titelfeier vertagt: "Wir haben mit dem Feuer gespielt und uns verbrannt"

Meister Red Bull Salzburg hat sein Glück offenbar zuletzt überstrapaziert: Auf der Zielgeraden zum dritten Titel hintereinander unterlag man daheim dem KAC 1:4. Heißt: Spiel sieben am Freitag.

Der Versuch, den Meistertitel auf eigenem Eis zu fixieren, ging für Drake Rymsha und seine Eisbullen schief.
Der Versuch, den Meistertitel auf eigenem Eis zu fixieren, ging für Drake Rymsha und seine Eisbullen schief.

Wie viele Comebacks Meister Red Bull Salzburg in den letzten Wochen gegen Bozen und den KAC geschafft hat, das wird auch noch nach dieser Saison Thema vieler Analysen und Stammtischrunden sein. Doch mit dem Meisterpokal in der eigenen Halle und dem Titel vor Augen hat man diese Comeback-Fähigkeiten und das Glück, das man zuletzt sicher auch hatte, etwas überstrapaziert. Salzburg unterlag dem KAC nach einem bösen Fehlstart (0:2 nach drei Minuten) am Ende 1:4. Die Chancen auf die rauschende Meisterparty auf eigenem Eis wären da gewesen, doch Salzburg konnte den finalen Schritt nicht machen. Jetzt heißt es: zurück an den Start. Das siebte und zugleich letzte Finale muss am Freitag in Klagenfurt entscheiden.

"Wir haben mit dem Feuer gespielt und uns dabei verbrannt", meinte Salzburg-Coach Oliver David nach der bitteren Heim-Niederlage. Warum man am Anfang nicht bereit gewesen sei, das konnten weder er noch Paul Huber schlüssig beantworten. "So darf man nicht in so ein Spiel gehen. Aber wir sind noch zurückgekommen und hatten genug Chancen", meinte Huber. Stimmt − nur: Wenn man aus 36 Torschüssen in den ersten zwei Dritteln nur ein Tor macht, dann darf man sich nicht wundern.

Was sich Salzburg auf jeden Fall ankreiden lassen muss: Man ist fast nachlässig in das entscheidende Spiel gegangen. Nach drei Minuten stand es schon 0:2 aus Salzburger Sicht. Paul Postma und Matt Fraser kamen in Zonen unmittelbar vor Keeper Atte Tolvanen zum Abschluss − dort, wo normalerweise die Verteidiger Lufthoheit haben und aufräumen sollten.

Salzburg benötigte zehn Minuten, um sich von dem frühen Schock zu erholen, dann schüttelte man den Frust ab und ging in die Offensive. Paul Huber hatte in Unterzahl die erste große Chance, Flo Baltram hätte vor der ersten Sirene den Anschlusstreffer machen müssen. In der Tonart ging es im Mitteldrittel weiter: Salzburg stürmte, jetzt setzte aber der KAC feine Konter. Ein Schuss von Simeon Schwinger knallte gegen die Stange (30.), das wäre wohl die Vorentscheidung gewesen. So blieb Salzburg im Spiel und dann wurde es richtig laut: Ryan Murphy knallte von der blauen Linie unhaltbar in die Maschen.

Im Schlussdrittel war klar, dass das nächste Tor das Spiel entscheiden würde: Ausgerechnet KAC-Keeper Sebastian Dahm verlor bei einem Ausflug hinter das Tor den Puck, doch weder Drake Rymsha noch Nicolai Meyer brachten die Scheibe im Tor unter. Eine Minute später schlossen die beiden KAC-Top-Legionäre Jan Mursak und Nick Petersen einen feinen Konter zum 3:1 ab − das war es. Im Finish gerieten noch Peter Hochkofler und David Maier in einem wilden Faustkampf aneinander, es sollte der einzige Punktesieg von Salzburg an dem Abend bleiben

Fazit: Am Ende gewann nicht die bessere Mannschaft, sondern jene, die den Sieg noch mehr gewollt hatte − wie am Sonntag in Spiel fünf. Doch da war das Salzburg.

Finale 2024, Spiel sechs: RB Salzburg - KAC 1:4, (0:2, 1:0, 0:2).

Tore: Murphy (36.) bzw. Postma (2.), Fraser (3.), Petersen (48.), Haudum (57.).

Stand in der Best-of-7-Serie: 3:3. Spiel 7 am Freitag in Klagenfurt (19.30).

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