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Nachverdichtung in Salzburg: Jetzt wurden 22 neue Wohnungen übergeben

22 neue Wohnungen wurden auf ein Bestandsobjekt in Taxham gebaut. Potenzial zur Nachverdichtung nach oben gibt es in Salzburg viel.

Am Dienstag wurden 22 neue Wohnungen an Mieterinnen und Mieter in Taxham übergeben.
Am Dienstag wurden 22 neue Wohnungen an Mieterinnen und Mieter in Taxham übergeben.

Ein panoramaartiger Blick auf die Stadt Salzburg inklusive Festung. Ein großzügiger Wohnraum mit breiter Balkonfläche. Was klingt wie eine exklusive Penthousewohnung ist eine Mietwohnung im Stadtteil Taxham. Rund zwölf Euro pro Quadratmeter beträgt die Warmmiete für die Vierzimmerwohnung. Das Beispiel aus der Josef-Ressel-Straße zeigt, wie durch Aufstockung eines bestehenden Wohnhauses neuer Wohnraum entstehen kann, ohne Bodenflächen neu zu versiegeln.

Das Ursprungsobjekt zählte 56 Wohnungen, die im Jahr 1966 erbaut wurden. Die Ursprungsfläche von 3100 Quadratmetern wurde in den vergangenen zwei Jahren um 1600 Quadratmeter erweitert. Zwei Geschoße wurden dafür auf das Objekt gesetzt. 22 zusätzliche Wohnungen sind dadurch entstanden.

Hillebrand: "Ausschließlich Mietobjekte im Objekt"

"Es handelt sich um eine Leichtbauweise aus Holz, die hier angewendet wurde", sagt der ausführende Generalbauunternehmer Bernd Hillebrand. "Das war nur möglich, da ausschließlich Mietwohnungen im Objekt sind", sagt Wilhelm Fenninger, Direktor der Siedlungsgenossenschaft die salzburg. Die Nachverdichtung nach oben scheitere vielfach daran, dass Wohnungseigentümer der Erweiterung nicht zustimmten. Beim aktuellen Beispiel ist die Stadt Salzburg Grundstückseigentümerin und die salzburg hält das Baurecht. Vergeben wurden die 22 Wohnungen über das Wohnungsamt der Stadt Salzburg. Aber auch die bestehenden Bewohnerinnen und Bewohner profitieren: "Bis dato gab es keinen Lift im Objekt, dieser wurde errichtet." Vergrößert wurden auch die Balkone, die Fassade des Objekts wurde gänzlich saniert.

Unterkofler: "Wichtig, mit den Bewohnern klar zu kommunizieren"

Friktionsfrei war der Prozess nicht: "Es ist wichtig, mit den Bewohnern klar zu kommunizieren und ihnen die Vorteile der Verdichtung aufzuzeigen", sagt Barbara Unterkofler, Vizebgm. der Stadt Salzburg (ÖVP). Die Vorbehalte gegenüber der Aufstockung seien stets groß. "Das Potenzial wäre jedoch riesig", merkt Unterkofler an. Allein bei den Gemeinnützigen könnten bis zu 1000 Wohnungen durch Aufstockung bis 2045 entstehen. "Wenn wir nicht ins Grünland gehen möchten, müssen wir nach oben gehen", sagt Vizebgm. Bernhard Auinger (SPÖ). Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) sieht einen Schlüssel in der Verdichtung und im Süden noch viel Potenzial. Günstiger als ein Neubau war die Aufstockung in Taxham nicht. Elf Millionen Euro betrugen die Baukosten inklusive einer Tiefgarage. "Damit müssen wir kalkulieren, es handelt sich aber um eine CO₂-sparende Form der Wohnraumschaffung und einen schonenden Umgang mit Grund und Boden", sagt Hillebrand.

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