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Das einst so verstaubte Amt

Matthias Leinich

Arbeitslos sein will niemand. Trotzdem gehört auch der Prozess des Arbeitsuchens nach einer Kündigung, von welcher Seite auch immer, für beinahe jede und jeden zum Erwachsenwerden dazu. Es gibt wenig Menschen, die nicht zumindest ein Mal den Weg zum Arbeitsmarktservice hinter sich bringen mussten. Manche Menschen kündigen ihren Job, weil er sie über- oder unterfordert sind. Manche, weil das Betriebsklima nicht entspricht oder die Zusammenarbeit mit der oder dem Vorgesetzten nicht passt. Einige haben auch einfach Pech, weil der Arbeitgeber in Konkurs geht oder Stellen abbaut. Gründe, arbeitssuchend zu werden, gibt es viele. Adäquate Anlaufstellen nur eine: das AMS.

Mitmenschen älteren Semesters kennen diese Stelle noch als Arbeitsamt. Als Amt, mit allem, was dazugehört. Inklusive dem hängenden Kopf und der gewissen Portion Scham, die dieser Amtsgang mit sich bringt oder besser gesagt brachte. Das AMS hat nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich den Staub abgeschüttelt und den Charme eines Amtes hinter sich gelassen. Es ist eine Servicestelle. Eine Stelle, an die man sich wenden kann und auch soll - nicht nur, um sein monatliches "Gehalt" abzuholen. 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Geschäftsstelle Tennengau angestellt und tun mehr als nur "das Arbeitslosengeld abstempeln". Die Damen und Herren haben eine Mission, nämlich den passenden Job
für den oder die Arbeitssuchende zu finden. Sie sind weit
weg vom Klischee des Amt-Mitarbeiters, der nur auf die eigene Pension wartet.

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