SN.AT / Salzburg / Chronik / Kaprun

Verbund muss den Klammsee in Kaprun entleeren

Aufgrund des außergewöhnlich warmen Winters ist es im Klammsee zu einer hohen Menge an Sedimentablagerungen gekommen. Um die ordnungsgemäße Betriebsführung und die Sicherheit der Umgebung zu gewährleisten, muss der Verbund Maßnahmen zur Entlandung des Klammsees durchführen.

Baggersee knapp oberhalb der Mündung der Kapruner Ache in den Klammsee.
Baggersee knapp oberhalb der Mündung der Kapruner Ache in den Klammsee.

Im Februar 2024 entleerte der Verbund gemäß behördlicher Auflage zur Kontrolle der Sperreneinrichtungen die beiden Hochgebirgsspeicher Mooserboden und Wasserfallboden der Kraftwerksgruppe Kaprun. Seither sind die Grundablässe offen und die Speicher befinden sich im freien Durchfluss.

Entleerungen von Speicherseen finden üblicherweise in den Wintermonaten bei einem geringen natürlichen Zufluss statt, heißt es vom Verbund. Das Wetter im Winter 2023/24 sei aber niederschlagsreich und außergewöhnlich warm gewesen. Diese Bedingungen haben dazu geführt, dass es sehr große Mengen an Schmelzwasser gibt und die Böden um und in den entleerten Speicherseen nicht wie in den vergangenen Jahrzehnten gefroren waren. Dies führt aktuell zu einer größeren Mobilisierung von Sedimenten, die in den Klammsee gelangen.

Seit Februar wird gebaggert

Um eine Verlandung des Grundablasses im Klammsee zu vermeiden, muss der Verbund Entlandungsmaßnahmen durchführen. Dazu finden seit 16. Februar Baggerungen zur Aufrechterhaltung einer Tiefenrinne statt, die sicherstellen, dass die Kapruner Ache innerhalb der Uferbegrenzung möglichst kontrolliert in den Klammsee einströmt. Das entnommene Material wird am Ufer zwischengelagert und infolge auf behördlich genehmigte Flächen verfrachtet. Insgesamt wurden bisher 32.000 Kubikmeter Sedimente aus dem Klammsee gebaggert.
Nun werden 38.000 Kubikmeter Restvolumen an Wasser langsam und unter Aufsicht abgelassen werden, so der Verbund. Der dadurch zusätzlich entstehende Abfluss werde in der Kapruner Ache kaum sichtbar sein. Durch die geringe Fließgeschwindigkeit werde wenig Sediment mobilisiert. Im leeren Klammsee können die Bagger in den nächsten drei bis vier Wochen dann täglich bis zu 4000 Kubikmeter Sedimente entnehmen. In Abstimmung mit der zuständigen Behörde und dem betroffenen Grundeigentümer konnte in unmittelbarer Nähe eine landwirtschaftlich genutzte Wiese gefunden werden, zu der die Sedimente transportiert werden können. Mit dem neuerlichen Aufstauen am Mooserboden soll am 26. April gestartet werden, am Wasserfallboden und am Klammsee Mitte Mai.


KOMMENTARE (0)

SN Karriere