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20 Jahre Wasser-Erlebnisweg Ferleiten - Erbauer wünscht sich Erweiterung zum Jubiläum

Aus einem herrlich gelegenen Hochalmkessel im Fuscher Tal stürzt ein riesiger Gletscherbach über 700 Meter ins Tal. Vor 20 Jahren wurde dort ein Weg vom Talboden bis zur Walcher-Hochalm errichtet.

Die stolzen Erbauer: Alois Hofer und sein Bruder (1. und 3. von links), Initiator Sebastian Griessner und sein gleichnamiger Neffe, Gaißstättbauer in Fusch (2. und 4. von links) bei der Erstbegehung des Weges im Sommer 2004.
Die stolzen Erbauer: Alois Hofer und sein Bruder (1. und 3. von links), Initiator Sebastian Griessner und sein gleichnamiger Neffe, Gaißstättbauer in Fusch (2. und 4. von links) bei der Erstbegehung des Weges im Sommer 2004.
 Steilstes Gelände und brüchiger Fels: Die Errichtung des Weges war mit vielen Hürden und einem enormen Arbeitsaufwand verbunden.
Steilstes Gelände und brüchiger Fels: Die Errichtung des Weges war mit vielen Hürden und einem enormen Arbeitsaufwand verbunden.
Ein echtes Naturjuweil im Ortsteil Ferleiten.
Ein echtes Naturjuweil im Ortsteil Ferleiten.

In den 1930er-Jahren gab es ihn schon einmal: Einen Weg, der hinter dem Wasserfall durchführte und von Bergführern, von denen in Ferleiten zu dieser Zeit immer 20 bis 30 stationiert waren, auch für Führungen benutzt wurde. Mit der Errichtung der Großglockner Hochalpenstraße wurden die Bergführer arbeitslos, der Weg verfiel und wurde unbenutzbar. Sebastian Griessner, der als Kind mehrere Sommer auf der Walcheralm verbrachte, erinnert sich noch an die alte Möglichkeit zur Querung.

2004 machte er sich dann in Zusammenarbeit mit Alois Hofer und dessen Bruder sowie Sebastian Griessners Neffen, dem gleichnamigen Gaißstättbauer in Fusch, daran, den verfallenen Weg wieder herzurichten und das imposante Naturdenkmal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Mit der Unterstützung von Grohag und Salzburg AG, die sich die Kosten teilten, wurde die Firma Empl Bau mit der Wegerrichtung betraut. In schwieriger Handarbeit, bei der wegen des beengten Platzes immer nur zwei Personen gleichzeitig arbeiten konnten, konnte der Weg fixiert und eine Seilsicherung angebracht werden. Das brüchige Schiefermaterial des Felsens war dabei eine besondere Herausforderung, dazu setzte das schlechte Wetter den Erbauern gewaltig zu. Auch die Aufgabe, den Weg wintersicher zu machen, damit er dann im Frühling nicht abrutscht, wurde bewältigt.

Am 7. August 2004 konnte der alte neue "Wasser-Erlebnisweg" von Landtagspräsident Josef Holztrattner feierlich eröffnet werden.

"Viele Leute haben so etwas noch nie in natura gesehen"

Zum 20-Jahre-Jubiläum wünscht sich Initiator Sebastian Griessner eine Erweiterung des Weges - und vielleicht auch eine spezielle Jubiläumsaktion durch den Tourismusverband.

"Ich wollte den Weg eigentlich von der Walcher-Hochalm auf 1800 Meter Höhe noch weiterführen", sagt Griessner.

"Wenn man dort in südliche Richtung auf das Kar geht, findet man ein Quellgebiet, wo sechs oder sieben Quellen entspringen. Das haben viele Menschen vielleicht noch nie gesehen. Und man hat von dort einen fantastischen Blick auf den Gletscher." Geht man weiter auf die Nordseite, käme man in ein Moorgebiet, auch das sei unbedingt sehenswert, wie er sagt.

"Ich habe den Weg schon einmal in Eigenregie markiert und notdürftig Erklärungstafeln geschrieben", erklärt er. "Die Tafeln sind jetzt weg, auch die Markierungen."

"Weiter oben wollen Jäger und Grundbesitzer wahrscheinlich keine Leute haben"

Griessner glaubt, dass die Grundbesitzer und Jäger "wahrscheinlich keine Leute dort oben haben wollen". Er selber findet es schade, dass so ein Naturjuwel nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Auch der Weg zur Alm sei nicht mehr markiert: "Der Wasser-Erlebnisweg endet jetzt beim Wasserfall."

Der Tourismusverband Bruck Fusch erklärt, dass der Weg, der im Herbst aus Sicherheitsgründen gesperrt wird, jedes Jahr aufs Neue im Frühjahr besichtigt und freigegeben werden muss: "Zu diesem Anlass treten wir auch immer mit Sebastian Griessner in Kontakt." Die Wegmacher seien ab Mai mit der Instandsetzung und Kontrolle der Wege im ganzen Gebiet beschäftigt: "Da wird dann auch die Beschilderung kontrolliert und gegebenenfalls erneuert." Ob es tatsächlich einen neuen Weg ab der Walcher-Hochalm geben wird können, wie Griessner sich das wünscht, muss aber erst besprochen werden.

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