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Dutzende Nazi-Postings versendet und Zimmer mit Hitlerbüste "dekoriert" - Pongauer Pensionist verurteilt

Von November 2017 an bis Ende Jänner 2023, also mehr als fünf Jahre hindurch, hatte ein 67-jähriger Pongauer Pensionist laut Anklage den Nationalsozialismus positiv darstellende, hitlerverherrlichende WhatsApp-Postings an zahlreiche Personen geschickt. Demnach waren es 40 Postings, die den Tatbestand der NS-Wiederbetätigung erfüllten, zudem hatte der Ex-Selbstständige zehn Mal einschlägige Nachrichten anderer mit abscheulichen Kommentaren versehen.

Pongauer Pensionist musste wegen des Vorwurfs der NS-Wiederbetätigung im Salzburger Schwurgerichtssaal Platz nehmen.
Pongauer Pensionist musste wegen des Vorwurfs der NS-Wiederbetätigung im Salzburger Schwurgerichtssaal Platz nehmen.

Aber nicht nur wegen der "braunen" Postings sah sich der Pensionist am Dienstag vor einem Salzburger Geschworenensenat (Vorsitz: Richterin Anna-Sophia Hofer) mit mehreren Verbrechenstatbeständen nach Paragraf 3g Verbotsgesetz konfrontiert.

Der 67-Jährige hatte laut Staatsanwalt Florian Weinkamer auch sein Arbeitszimmer mit einer Hitlerbüste aus Kunststein und mit einem hölzernen NSDAP-Adler "dekoriert".

Gegenüber den Geschworenen bekannte sich der Pongauer schuldig: "Es tut mir leid, die Postings waren falsch". Allerdings meinte er auch, dass er sich nicht "als notorischen Poster solcher Blödheiten bezeichnen würde". Weiter bemerkenswert: Der Angeklagte saß nicht zum ersten Mal vor einem Salzburger Strafgericht: Erst im Februar 2024 war er wegen des Herunterladens von Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verurteilt worden.

Am Dienstag wurde der 67-Jährige nunmehr anklagekonform zu 21 Monaten bedingter Haft verurteilt; das Urteil wurde als Zusatzstrafe zu drei Monaten bedingter Haft verhängt, die der Pongauer damals im Februar bekommen hatte.