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Mythos Plainburg: Wie viel hinter den Sagen steckt

Von Geheimgängen, einer eingemauerten Kinderleiche und einem folgenschweren Feuer - auf der Spur zwischen Fakt und Mythos in Großgmain.

Simona Pinwinkler
Die Plainburg in Großgmain.
Die Plainburg in Großgmain.
So könnte die Plainburg ausgesehen haben im 17. Jahrhundert.
So könnte die Plainburg ausgesehen haben im 17. Jahrhundert.
Und so hat man sich die Plainburg in einer romantisierenden Darstellung vorgestellt. Das Bild entstand um 1950 und ziert bis heute ein Haus in Großgmain.
Und so hat man sich die Plainburg in einer romantisierenden Darstellung vorgestellt. Das Bild entstand um 1950 und ziert bis heute ein Haus in Großgmain.

Wie eine Krone aus Stein sitzt die Ruine der Plainburg auf einem Hügel in Großgmain. Um sie ranken sich viele Mythen - von eingemauerten Kinderleichen, unterirdischen Geheimgängen und Begräbnisstätten der Kelten. Ein Roman über die Plainer wurde zum Kassenschlager und prägte das Geschichtsbild um die heutige Ruine. Fakt ist: Die Burgherren von Plain haben im 12. Jahrhundert die Stadt Salzburg in Brand gesetzt. Mit dem Historiker Johannes Lang vom Stadtarchiv Bad Reichenhall auf der Suche nach Mythos und Wahrheit um die Plainburg.

SN-Podcast Schattenorte:

In der Podcast-Serie "Schattenorte" widmen sich die SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler den dunklen Kapiteln in der Geschichte in und um Salzburg. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Episode - oder kennen Sie Schattenorte in Ihrer Heimat, die es wert sind, beleuchtet zu werden? Dann schreiben Sie uns an podcast@sn.at.

Das Buch zum Podcast "Schattenorte - Geschichten und Geheimnisse in Salzburg" von Anna Boschner und Simona Pinwinkler, ist am 26. Februar 2024 im Salzburger Verlag Anton Pustet erschienen und kann hier bestellt werden.

Die Live-Podcast-Folge vom 4. März zum Thema "verlorene Geschichte in Salzburg" gibt es hier zum Nachhören.

Literatur zu dieser Episode:

  • Johannes Lang / Max Schneider: Auf der Gmain. Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain, Gemeinde Großgmain 1995.
  • Erich Marx (Hg.): "Die Flammen lodern wütend": Der große Stadtbrand in Salzburg 1818, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 2018.
  • A. Jungmann-Wilhelmi: Der Hallgraf. Historischer Roman, Passavia Verlag, Passau 1978.

Weitere Episoden:

Wie starben die Römer? Salzburger Forscher begeben sich auf die Spuren der Gräber in Lauriacum - und entdeckten bereits Erstaunliches.

Ende April 1818 zerstörte das Feuer die rechte Altstadt. Wer den Brand entfacht hat, blieb erst geheim. Doch dann fiel der Verdacht auf eine Soldatenfrau.

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