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Weltraumforscher: Jupiter-Mond Io hätte spektakuläres Wanderpanorama

Aktive Vulkane, schroffe Berge, eisige Inseln in Lavaseen - all das gibt es auf Io. Die Geowissenschafter-Konferenz in Austria Center Vienna gibt Einblicke in eine ferne Welt.

Der größte Planet in unserem Sonnensystem, der Jupiter, mit seinem Mond Io.
Der größte Planet in unserem Sonnensystem, der Jupiter, mit seinem Mond Io.

Der kleinste Jupiter-Mond "Io" ist von Vulkanen übersät, erklärte der Weltraumphysiker Scott Bolton Dienstag bei einer Geowissenschafter-Konferenz in Wien. Er ist dem größten Planeten des Sonnensystems so nahe, dass dessen Massenanziehungskraft sein Inneres konstant quetscht. Es platzt durch die Oberfläche und lässt vielerorts Lava-speiende Berge entstehen. Die Vulkanmasse friert sogleich, denn die beiden ziehen weitab von der Sonne in einer kalten Weltraumgegend ihre Bahnen.

Außer der Erde ist Io somit der einzige bekannte Platz, wo aktive Vulkane zu beobachten sind, sagte Bolton, der am Southwest Research Institute in Texas (USA) forscht. Außerdem bilden sich dort aktiv Berge. Sie sind äußerst schroff. Dies habe man auf Bildern erkennen können, die die NASA-Sonde Juno an die Erde funkt.

"Es wäre ein spektakuläres Panorama, wenn man dort wandern könnte", meinte der Weltraumexperte bei der noch bis Freitag (19. April) laufenden Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) im Austria Center Vienna. Außer den Bergen und Vulkanen würde die Oberfläche dort kaum Hindernisse bieten, denn sie ist äußerst glatt.

Nebenbei könnte man dann an Gewässern vorbei spazieren, wie einem Kratersee mit einer "A"-förmigen Insel. "Dort gibt es enorme Temperaturunterschiede", so Bolton: Während es auf der Insel wahrscheinlich sehr kalt ist (wo gerade kein Vulkan ist, hat es auf Io im Schnitt minus 140 Grad Celsius), ist die Lava, die an den Rändern des Sees nach oben strömt, naturgemäß sehr heiß.

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