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Extremer Wetterumschwung: Es kommen noch kalte Nächte

Der extreme Wetterumschwung seit dem Wochenende brachte an der Alpennordseite Schnee bis in tiefe Lagen. In der zweiten Aprilhälfte dürfte das Wetter laut Prognose eher kühl bleiben.

Das Foto zeigt die verschneite Windschutzscheibe eines Autos auf dem Parkplatz der 'Salzburger Nachrichten'.
Das Foto zeigt die verschneite Windschutzscheibe eines Autos auf dem Parkplatz der 'Salzburger Nachrichten'.

Schneeschauer im April sind an sich nichts Ungewöhnliches in unseren Breiten. Doch heuer erfolgte die Abkühlung besonders stark nach sommerlichen Temperaturen am vergangenen Wochenende. Am Sonntag waren an 16 der 280 Wetterstationen von Geosphere Austria noch Temperaturen von mindestens 30 Grad gemessen worden. Am heißesten war es in Deutschlandsberg, wo mit 31,7 Grad ein neuer Aprilrekord für die Steiermark erreicht wurde, der Temperaturrekord für den bekannt launischen Wettermonat datiert mit 32 Grad aus Waidhofen an der Ybbs (NÖ) vom 12. April 2012.

Regen ging in Schnee über

Zu Wochenbeginn war es schon um mindestens 15 Grad kühler und am Mittwoch in der Früh ging der Regen an der Alpennordseite schon in Schnee über. "Wenn es ein starker Schauer ist, dann drückt es den Schnee schon weit unter die vorhergesagte Schneefallgrenze", erklärt Meteorologe Maximilian Stärz von Geosphere in Salzburg. So habe es auch ihn selbst überrascht, dass es sogar in der Stadt Salzburg dicke Flocken schneite.

"Derzeit haben wir viel Bewölkung"

Die Schneefallgrenze soll bei rund 800 Metern Seehöhe bleiben, im Tagesverlauf steigt sie auf rund 1000 Meter, so die Vorhersage. Schneeschauer kann es am Donnerstag laut Geosphere auch in Westösterreich und im Mühl- und Waldviertel geben Die Wetterlage bleibe zumindest bis Anfang kommender Woche in etwa gleich. "Derzeit haben wir viel Bewölkung, aber wenn da einmal eine klare Nacht dabei ist, kann es für die blühenden Obstbäume schon kritisch werden", sagt Stärz. Schutzmaßnahmen seien da, wo es möglich sei, anzuraten.

"Es ist viel wahrscheinlicher, dass es kühl bleibt"

Derzeit sei es jedenfalls schon ein paar Grad kühler als sonst Mitte April. Gefühlt sei der Unterschied in diesem Jahr eben umso größer. Zum Vergleich: Mitte April 2023 standen im Salzburger Zentralraum gerade Magnolien und Forsythien in voller Blüte - diese Phase ist heuer teils schon länger vorbei.

In den nächsten etwa zwei Wochen soll das Wetter tendenziell eher kühl bleiben. Maximilian Stärz formuliert es so: "Ab Mitte nächster Woche nehmen die Unsicherheiten bei der Prognose natürlich zu, aber es ist viel wahrscheinlicher, dass es kühl bleibt, als dass es gleich wieder sehr heiß wird."

Zahlreiche Feuerwehreinsätze in Kärnten und der Steiermark

In einigen Alpentälern war es Mittwochfrüh auch wärmer als in der Stadt Salzburg. Im Gasteiner Tal beispielsweise präsentierten sich die Wiesen bei plus drei Grad Celsius immer noch grün. Die Schneefallgrenze lag dort bei 1200 Metern Seehöhe.

Der extreme Wetterumschwung hatte am Dienstag bereits in Teilen Kärntens und der Steiermark zu teils starken Regen- und Schneefällen geführt. Der Landesfeuerwehrverband berichtete über insgesamt 160 Feuerwehreinsätze. Der teilweise schwere Schnee brachte zahlreiche Bäume zu Fall, Gemeindestraßen, aber auch Landes- und Bundesstraßen wurden zeitweise blockiert. Außerdem führten die winterlichen Fahrverhältnisse zu 25 Verkehrsunfällen, mehrere Personen wurden verletzt.

Geografisch gesehen lag der Einsatzschwerpunkt im zentralen Mittelkärntner Raum und weiter in Richtung Osten. Am Abend ließen die Niederschläge nach und die Einsatzsituation hatte sich gegen Mitternacht auch wieder beruhigt.