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Geänderte Verhältnisse auf dem Immobilienmarkt: Bienvenido a Mallorca

Der heimische Markt für Kaufimmobilien ändert sich beim Preis und der Ausstattung. Die Salzburger Maklerin Marlies Muhr bietet alternativ Mallorca als Wohn-, Arbeits- und Feriensitz an.

Ab in den Süden: Wohnen und Homeoffice lassen sich auch auf Mallorca gut umsetzen.
Ab in den Süden: Wohnen und Homeoffice lassen sich auch auf Mallorca gut umsetzen.
Liegt auch am Wasser: Neubauprojekt am Mondsee mit Badeplatz.
Liegt auch am Wasser: Neubauprojekt am Mondsee mit Badeplatz.

Fällt der Blick auf den heimischen Immobilienmarkt, so zeigen sich deutlich die geänderten Verhältnisse. "Wir spüren die Hauptwohnsitzregelung deutlich", bestätigt die Salzburger Immobilienmaklerin Marlies Muhr. "So gibt es immer öfter Käufer etwa aus Deutschland, die nun ihren Hauptwohnsitz hierher verlegen."

Emotionale Immobilien an heimischen Seen

Viele von den Interessenten, für die Muhr tätig ist, suchen auf dem Sekundärmarkt, also schon bestehende Gebäude. "Vom Plan weg zu kaufen wird schwieriger", sagt Muhr. Denn dann bleiben viele Fragen offen, etwa nach den künftigen Betriebskosten oder rund um die Fertigstellung durch einen Bauträger. Da gehe man mit einem bestehenden Objekt eher auf Nummer sicher.

Dass die Nachfrage nach Eigentumsobjekten nachgelassen hat, das sei zu bemerken, allerdings weniger in ihrem Sektor, sagt die Maklerin. "Wir verkaufen emotionale Objekte, die einzigartig sind. Da gibt es einen gewissen Hype." Darunter fallen etwa Seegrundstücke, für die "eine gewisse Sehnsucht da" sei. Das seien in der Regel Liebhaberobjekte für Kunden, die für den Kauf nicht unbedingt einen Kredit benötigen. Eine Umfrage habe bestätigt, dass bei den beliebten Seen Wolfgangsee, Mondsee, Attersee und Fuschlsee Letzterer gerade an erster Stelle der Gunst steht. "Großes Potenzial hat der Traunsee. Da gibt es mehr Nähe zu Wien, vor allem weil der Attersee ausverkauft ist." Gmunden sei eine lebendige Stadt, auch Segler ziehe es verstärkt vom Neusiedlersee in das Salzkammergut.

Ein Atout für Ansiedlungswillige im Salzkammergut auch aus anderen Ländern sei dabei die internationale Schule in St. Gilgen. Verbunden mit verstärktem Homeoffice der Eltern und den Flugverbindungen von Salzburg aus ergibt sich hier eine gefragte Mischung. Etwa auch für Auslandsösterreicher, die wieder zurückkehren in die alte Heimat.

Ferienimmobilien auf Mallorca

Neuerdings vermittelt Muhr aber auch in die entgegengesetzte Richtung. Neben ihren Schwerpunkten Salzburg, Wien und Kitzbühel hat die rührige Salzburgerin nun auch Mallorca ins Programm aufgenommen. Im Bereich Ferienimmobilien biete sie ihr Service für Menschen aus Österreich und Bayern an. "Es gibt verschiedene Regionen auf Mallorca, wenn man die Insel nicht so kennt, braucht man daher Unterstützung", sagt Muhr. Genau hier setze ihre Beratung an. So werde nicht nur die Art des Objektes berücksichtigt, sondern auch die Region und die Umgebung. "Ob es sich um eine kleine Wohnung handelt oder eine Finca auf dem Land, es gibt viel zu besprechen. Besonders wichtig ist, dass der Kauf dann sicher über die Bühne geht."

"Ganz wichtig sind die umfassende Beratung und absolute Sicherheit für den Käufer."
Marlies Muhr
Immobilienmaklerin

Die Vergabe von Bewilligungen sei zuletzt stark zurückgegangen, weil sich Kurzzeitvermietungen à la Airbnb zum Problem entwickelt hätten. "Wer sich einen Zweitwohnsitz kaufen möchte, kann hier dennoch gut kaufen, wenn er sich an die Regeln hält", weiß die Expertin. Das liege vor allem an den nötigen Lizenzen, die in vielen Fällen aber an das jeweilige Objekt gebunden sind.

Wer interessiert ist, bekommt von Marlies Muhr eine Reihe von Objekten präsentiert. "Wenn wir uns auf eine kleine Auswahl geeinigt haben, fliegen wir gemeinsam mit dem Kunden nach Mallorca und besichtigen die Objekte. Wir können damit alle Fragen an Ort und Stelle klären und den Kunden vor Überforderung schützen." Dazu gehören entsprechende deutschsprachige Partner und Anwälte, die Spezialisten in der Materie sind. "Durch unser Netzwerk können wir böse Überraschungen ausschließen. Unser USP ist, die Käufer umfassend zu betreuen. Unsere Mitarbeiterin dort lebt seit 13 Jahren auf der Insel und war im Immobilienbusiness tätig." Ihr Service komme bei den Kunden gut an, sagt Muhr, vor allem weil die Sicherheit dabei sei. Sie kümmere sich auch um Österreicher, die ihr Anwesen auf Mallorca verkaufen wollen.

Auch als fixer ganzjähriger Standort für die ganze Familie eigne sich die Insel auf den Balearen. "Es gibt die lebendige Stadt Palma, deutschsprachige Ärzte und Kliniken und auch dreisprachige internationale Schulen", erklärt Muhr. Auch kulinarisch sei die Insel ein Gewinn. Die Flugverbindungen seien ohnehin schnell und direkt in viele Destinationen vorhanden.

Gerade aus den geänderten Rahmenbedingungen durch die Pandemie heraus hätten sich bei vielen Menschen die Ansprüche geändert. Homeoffice ist inzwischen gängige Praxis, das Arbeiten ist also nicht mehr zwangsläufig an einen bestimmten Ort gebunden. Das fördert die Flexibilität beim Wohnen, nicht nur in Richtung Mallorca, sondern auch in Österreich. Hierzulande registriere sie eine verstärkte Nachfrage nach Wohnungen mit einem zusätzlichen Zimmer fürs Homeoffice.

Finanzierung und unerreichbare Preisvorstellungen bei Kaufimmobilien

Als Achillesferse beim Kauf entpuppt sich in Österreich aber immer mehr die Finanzierungsfrage. "Viele Käufer übersehen, dass zum Kaufpreis noch etwa zehn Prozent Nebenkosten dazukommen", erklärt Muhr. "Und viele Verkäufer haben die Preiswende noch nicht realisiert und kommen mit Preisvorstellungen, die inzwischen nicht mehr erreichbar sind."

Es sind neben den höheren Zinsen vor allem die strengen Kreditvergaberichtlinien, die den Wunsch nach einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung im letzten Moment platzen lassen. "Deshalb kommt auch ein bisschen das Generationenhaus wieder, wo man am bestehenden Objekt aus- oder zubaut. Da entstehen auch neue soziale Gefüge", ortet Muhr einen neuen Trend. Ein weiterer ist die große Nachfrage nach Bauern- und Landhäusern. "Das hat nicht nur mit Homeoffice zu tun, sondern auch mit einem Trend zur persönlichen Autarkie durch den Garten." Das gelte auch für kleine Seegrundstücke: "Wenn wieder einmal ein Lockdown kommt, hat man dort seinen persönlichen Freiraum."