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Vereinbarkeit von Familie und Beruf: So klappt's für Väter

Eine neue Initiative zeigt auf, wie Unternehmen Väter bei einem aktiven Familienleben unterstützen können.

Eine väterorientierte Unternehmenskultur trägt maßgeblich zu der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und somit auch zur aktiven Väterbeteiligung bei.
Eine väterorientierte Unternehmenskultur trägt maßgeblich zu der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und somit auch zur aktiven Väterbeteiligung bei.

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind ausschlaggebend dafür, dass Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren sind. Zudem tragen sie maßgeblich dazu bei, in welchem Umfang Väter Familienarbeit und Kinderbetreuung übernehmen.

Was also können Unternehmen tun, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, insbesondere in Hinblick auf eine aktive Vaterschaft?

Um dieser Frage nachzugehen, rief das Netzwerk "Unternehmen für Familien" die Initiative "Unternehmen für Väter - Gemeinsam besser vereinbaren" ins Leben. Präsentiert wurde diese unlängst zusammen mit Frauen- und Familienministerin Susanne Raab und Expertinnen und Experten im Haus des Meeres in Wien. "Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, damit die Väterbeteiligung in Österreich erhöht wird. Eine entscheidende Rolle kommt dabei den Unternehmen zu, denn eine familienfreundliche Unternehmenskultur trägt maßgeblich dazu bei, dass Familie und Beruf besser miteinander vereinbart werden können. Je mehr Unternehmen familienfreundlich sind und entsprechende familienfreundliche Rahmenbedingungen schaffen, desto eher werden sich auch die Väter an der partnerschaftlichen Aufteilung der Betreuungszeiten beteiligen. Die neue Initiative ,Unternehmen für Väter' holt genau jene Unternehmen vor den Vorhang, die durch eine väterorientierte Unternehmenskultur auffallen, und ist damit eine wichtige Plattform, um mehr Bewusstsein für die Väterbeteiligung zu schaffen", betonte Raab anlässlich der Präsentation der Initiative.

Initiative "Unternehmen für Väter": Lernen von Best-Practice-Beispielen

Mit der Initiative "Unternehmen für Väter" werden Arbeitgeber vor den Vorhang geholt, die durch eine väterorientierte Unternehmenskultur eine aktive Vaterschaft unterstützen und mit spezifischen Maßnahmen fördern. Online finden sich Vorzeigebeispiele aus der Praxis und Ideen, die Wege der Vereinbarkeit aufzeigen sowie Akzeptanz und Wertschätzung für die Wünsche und Leistungen aktiver Väter schaffen.

So bieten einige Unternehmen etwa an, die Wochenarbeitszeit individuell auf die Familiensituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzustimmen, oder gewähren zusätzliche Urlaubstage für Väter bei der Geburt ihres Kindes.

Ein Versicherungsunternehmen unterstützt zudem seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der häufig kostenintensiven Kinderbetreuung finanziell und zwar mit dem Sodexo-Kinderbetreuungsscheck zur Konsumation von Kinderbetreuungsleistungen, der die Möglichkeit bietet, steuerbegünstigt bis zu 1000 Euro des variablen Gehaltsbestandteils umzuwandeln.

Wer die Väterfreundlichkeit im Unternehmen stärken möchte, kann in erster Linie konkrete Maßnahmen wie Teilzeitangebote und flexible Arbeitsmodelle anbieten. Damit diese auch tatsächlich angenommen werden, ist es wichtig, die Mitarbeitenden und besonders auch die Väter zu informieren, also diese Angebote so zu formulieren und öffentlich zu machen, dass sie auch bei Männern ankommen.

Und nicht zuletzt bedarf es einer glaubwürdigen Unternehmenskultur, die möglichen Hemmungen und Ängsten vor etwaigen Konsequenzen infolge der aktiven Vaterschaft mit Vertrauen und Offenheit begegnet. Insofern spielen Führungskräfte eine wichtige Rolle, um mit gutem Beispiel voranzugehen und die Mitarbeitenden zu motivieren. So kann Väterfreundlichkeit im Unternehmen zu einem wichtigen Erfolgsfaktor werden, um gute Fachkräfte zu finden und zu halten.

Initiative "Unternehmen für Familien"begleitet 800 Einrichtungen

Im Netzwerk "Unternehmen für Familien" engagieren sich österreichische Unternehmen, Institutionen und Gemeinden für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit unterschiedlichen Aktivitäten wie österreichweiten Vernetzungstreffen, Partnertagen und Workshops werden gemeinsam Ideen entwickelt und ein umfassendes Commitment für ein familienfreundliches Österreich gestärkt. Die Partner bekennen sich dazu, einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich zu leisten sowie Vorbild und Ansporn für andere zu sein.

Unternehmen, aber auch Institutionen und Gemeinden, die auf dem Weg zur väterorientierten Unternehmenspolitik Begleitung suchen, finden hier Unterstützung. Beratung gibt es für eine schrittweise Umsetzung einer nachhaltigen und umfassenden familienfreundlichen Personal- bzw. Kommunalpolitik. Von der Beratung über die Evaluierung bis hin zur langfristigen Umsetzung bietet die Initiative zahlreiche Tools und Services und begleitet am Weg zu einer verinnerlichten Unternehmens- bzw. Gemeinde-DNA. Im November konnte die Initiative übrigens den 800. Partner in ihrem Netzwerk begrüßen.