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Herbst 2023: Neue Studienfächer und Lehrgänge an Österreichs Hochschulen

Die Hochschullandschaft wird nicht fad. An Österreichs Unis und Fachhochschulen stehen neue Studienfächer und Lehrgänge in den Startlöchern.

Vieles neu macht der Herbst in der österreichischen Hochschullandschaft.
Vieles neu macht der Herbst in der österreichischen Hochschullandschaft.

"Alles neu macht der Mai", sagt ein bekanntes Volkslied: Für Österreichs Hochschullandschaft gilt "Vieles neu macht der Herbst" - denn das ist in dem Fall die Zeit des Neubeginns und des Aufbruchs. Es tut sich was: neue Studiengänge, überarbeitete Curricula, frisch aus der Taufe gehobene Lehrgänge - ein kurzer Rundumblick, welche Neuigkeiten für den kommenden Herbst und darüber hinaus anstehen.

Lehrgang "Supervision, Coaching, Mediation" an der Uni Salzburg

Als "einzigartig" beschreibt die Paris-Lodron-Universität Salzburg ihre jüngste Kreation, den Lehrgang "Supervision, Coaching, Mediation", der im kommenden Herbst startet. Einzigartig sei dieser deswegen, weil es in Österreich und Deutschland kein vergleichbares Angebot gebe, das alle drei Beratungsformate in einer Ausbildung vereint. Aus Sicht von Leiterin Eva Traut-Mattausch bringt der Lehrgang diverse Pluspunkte mit sich: "Dieses Ausbildungskonzept ist vorteilhaft für die Teilnehmenden, da sie mit einem breiteren Portfolio am Beratungsmarkt punkten und flexibler auf die Anliegen von auftraggebenden Personen und Unternehmen reagieren können." Die drei Bereiche würden sich optimal ergänzen: "So sind zum Beispiel das Wissen und die Handlungskompetenz aus dem Mediationsteil gewinnbringend für das Coaching einer Führungskraft, die aufgrund eines Teamkonflikts eine Beratung aufsucht."

Der Lehrgang richtet sich an Personen, die als Supervisor, Coach oder Mediator unter anderem in Wirtschaftsunternehmen, Bildungs-, Gesundheits- oder Sozialbetrieben tätig sein und mit einzelnen Personen oder Teams problemlösend arbeiten wollen. "Neben der Vermittlung von theoretischen Inhalten werden die Teilnehmenden bei der Auseinandersetzung mit dem eigenen Erleben und Verhalten unterstützt, sodass sie aus einer distanzierten Position die Dynamik beruflichen Konfliktverhaltens reflektieren und Veränderungsprozesse steuern können." "Supervision, Coaching, Mediation" läuft berufsbegleitend sieben Semester und schließt mit einem "Master of Science (Continuing Education)" ab. In dem Fall spielt der Kostenfaktor eine Rolle - der Lehrgangsbeitrag liegt bei 18.500 Euro.

Neuer Studiengang "Cyber Security" an der FH Salzburg

Die Fachhochschule Salzburg plant aktuell einen neuen Studiengang namens "Cyber Security" - vorbehaltlich der dazugehörigen Genehmigungen soll das Masterstudium im kommenden Jahr starten. Was war ausschlaggebend für einen Studiengang in Sachen Internetsicherheit? "Praktisch jedes Unternehmen sucht aktuell Expertinnen und Experten für Cybersecurity. Unsere Antwort ist ein neuer spezialisierter Studiengang", sagt Dominik Engel, Geschäftsführer der FH Salzburg.

Wie darf man sich die Inhalte vorstellen? Die praxisnahe Simulation von Sicherheitsvorfällen im Internet ist ein großer Schwerpunkt der Ausbildung, des Weiteren stehen Netzwerksicherheit, Normen und Standards sowie Kommunikation auf dem Lehrplan. Entwickelt wurde der Studiengang mit Unternehmen wie Palfinger, KPMG oder Conova: "Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen ist essenziell. Und für die Studierenden ist ein sicherer Top-Job nach dem Studium mit ausschlaggebend bei der Studienwahl", ist sich Engel sicher. Voraussetzung für den Zugang ist ein Bachelor im IT-Bereich. Die ersten Lehrveranstaltungen zur Spezialisierung werden ab Herbst 2023 im bereits bestehenden IT-Studiengang "Master Informationstechnik und System-Management" angeboten, mit dem Wintersemester 2024/25 startet schließlich der neue Studiengang. Dafür anmelden kann man sich bereits ab November dieses Jahres.

Update an der FH Kärnten: Digitalisierung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Digitalisierung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Bereiche, die in das neue Curriculum des Bachelorstudiengangs "Gesundheits- und Pflegemanagement" an der Fachhochschule Kärnten Eingang finden. "Durch steigende Anforderungen und Notwendigkeiten des Managementbereichs im Gesundheitswesen werden ab dem Wintersemester 2023/24 Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Kontext der Gesundheit gelehrt", erläutert Studiengangsleiter Klaus Wettl.

Neue Wahlpflichtfächer und Projekte sollen den Studierenden ermöglichen, den Fokus auf ihre Kompetenzen, Interessen und Fähigkeiten zu lenken - zugleich sollen diese mit den Marktanforderungen in Einklang gebracht werden. Wettl: "Politische und finanzielle Rahmenbedingungen sowie knappe Ressourcen rücken die Berufsbilder des Gesundheitsmanagements immer mehr in den Mittelpunkt. Studierende lernen mit diesen Herausforderungen umzugehen."

Neues aus Wien: Master in europäischer Wirtschaftspolitik

Die Fachhochschule des BFI Wien hat sich mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) zusammengetan und einen gemeinsamen Master in europäischer Wirtschaftspolitik kreiert. Die Dauer liegt bei vier Semestern (Vollzeit), erstmals geht der neue Studiengang im Wintersemester 2023/24 los.

Die österreichischen Studierenden verbringen dabei ein Semester an der HTW Berlin und vice versa. Schlussendlich erhalten die Absolventinnen und Absolventen einen Abschluss beider Hochschulen. "Unseren Studierenden den Blick auf die Chancen zu schärfen, die sich in einer vernetzt denkenden internationalen Gemeinschaft ergeben, war und ist der FH des BFI Wien ein zentrales Anliegen", erklärt Geschäftsführerin Eva Schiessl-Foggensteiner. Schwerpunkte setzt der internationale Studiengang in den Bereichen Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft, der Fokus liegt auf europäischer Integration.