Bereits zum vierten Mal hieß es jüngst im Kindergarten Schleedorf: "Achtung, Klappe, die erste!" Ein Filmprojekt mit Filmemacher Martin Dimitz stand dort auf dem Programm - der pädagogische Hintergrund drehte sich um den bewussten Umgang mit Medien. Schirmherrin des Projektes ist Caroline Moser, pädagogische Fachkraft im Kindergarten Schleedorf.
Wie darf man sich ein mehrwöchiges Filmprojekt mit Kindergartenkindern vorstellen? "Unsere 13 Schulanfängerkinder probierten sich als Drehbuchautoren sowie als Schauspieler aus und erlebten dadurch hautnah die Entstehung eines eigenen Filmes", erklärt Moser. "Dabei gab es viel zu tun und zu beachten." Zu klären galt demnach: Welche Geschichte soll der Film erzählen und welche Rollen darin vorkommen? Wo soll gedreht werden und welche Materialien braucht man dafür?
Die Kinder legten sich ins Zeug und kreierten gemeinsam "Die Riesen-Party". Kreativität war gefragt: "Egal ob Blitzdrachen, Feenadler oder Schmiedin - jeder konnte seine Wünsche und Ideen einbringen und auf seine eigene Art und Weise mitgestalten", so die Initiatorin.
Kritischer Umgang mit Medien
Ausschlaggebend für das Filmprojekt war der Umstand, dass Kinder heute in eine stark von Medien geprägte Welt hineingeboren werden und meist wie selbstverständlich mit Smartphones, Tablets und "Lieblingsvideos" auf Youtube aufwachsen. Im Kindesalter fällt es allerdings schwer, Realität und Fiktion in den medialen Darstellungen zu unterscheiden. "Um darin verborgenen Risiken besser entgegenwirken zu können, widmet sich das Filmprojekt dem kritischen Zugang zur digitalen Welt. Ziel ist es, einen kompetenten Umgang mit Medien zu erlernen, der über das reine Bedienen von Geräten hinausgeht", erläutert Moser.
Realität und Fiktion: Lernen wie Medien funktionieren
"Learning by Doing" stand sozusagen auf der Tagesordnung des Kindergartens: "Wie Medien funktionieren, was sie beabsichtigen und wie sie uns beeinflussen, lernen unsere Kinder am besten, indem sie selbst kreativ und aktiv mit Medien arbeiten. So können sie beispielsweise für den Unterschied von Werbung, Information und Unterhaltung sensibilisiert werden." Und weiter: "Durch die Produktion unseres eigenen Filmes erlebten die Kinder, dass nicht alles, was im Fernsehen gezeigt wird, auch der Wahrheit entspricht."