Als der Bierdurst viel größer war

"Zentrale! Wir geben Ihnen bekannt, dass über Pfingsten in der Gastwirtschaft Sternbräu an Bier ausgeschenkt wurde: Garten und Gasträume, exklusive Volksgarten: Samstag: 25 Hektoliter, Sonntag: 36 Hektoliter, Montag: 32 Hektoliter. Im Volksgarten, der sich infolge der grossen Hitze erst in den späten

Stefanie Schenker

Das Hotel auf dem Berg ist 150 Jahre alt

Mit 1. Mai hat die Zeller Schmittenhöhebahn das Berghotel auf dem Gipfel der Schmittenhöhe in Zell am See übernommen. Es bildet mit der Seilbahnstation einen Gebäudekomplex. Und obwohl die 1927 eingeweihte Schmittenhöhebahn die älteste Seilbahn in Salzburg ist, stand das Hotel schon lange vorher.

Anton Kaindl

Sie prägte Münzen - und die Geschichte

Auch wenn die Digitalisierung voranschreitet: Das Bargeld ist den Salzburgern hold. Jahrhundertelang wurden in Salzburg eigene Münzen geprägt. An der Spitze der Münzstätte stand aber nur ein Mal eine Frau: Barbara Thenn war die erste und letzte Salzburger Münzmeisterin und behauptete sich gegen

Barbara Thenn war Salzburgs einzige Münzmeisterin.

Wie Klima und Wetter die Wirtschaft und das Leben in Salzburg veränderten

Die Rekordtemperaturen der vergangenen Monate sind vielleicht ein Vorgeschmack auf die Zukunft. Wenn es so kommt, werden sich die Wirtschaft und das Leben in Salzburg ändern. Ski fahren wird man wohl nur mehr an wenigen Orten können. Dafür strömen im Sommer mehr Hitzeflüchtlinge in die Berge. Land-

Das fruchtbare Saalfeldner Becken wurde früh besiedelt.

Auch vor 50 Jahren suchte man in Manila

Der Fachkräftemangel macht vielen Branchen zu schaffen. Nach geeigneten Arbeitskräften schauen sich Salzburger Unternehmen deshalb auch in anderen Ländern um, konkret den Philippinen: In der Vorwoche trafen 22 philippinische Personalvermittlungsagenturen auf Einladung der Wirtschaftskammer auf Salzburger

Philippinische Pflegerinnen in 1974 einem Wiener Spital.

Im Pinzgau wird seit fast 100 Jahren Diabas abgebaut

Der Eigentümer der Hartsteinwerke Kitzbühel Richard Cervinka unternimmt einen neuen Anlauf, um in Maishofen am Eingang ins Glemmtal Diabas abzubauen. Das dunkle Gestein zeichnet sich durch seine Härte und Abriebfestigkeit aus. Es ist vor allem für den Straßenbau und als Gleisschotter unverzichtbar.

Der Diabasabbau in Saalfelden Ende der 1920er-Jahre. Im Hintergrund ist noch die Kuppe des Bibergs zu sehen, auf der sich eine prähistorische Siedlung befand.

Was Hitlers Architekten auf den Stadtbergen planten

Was haben Otto Strohmayr und Otto Reitter mit Hitlers größenwahnsinnigen Bauplänen für Salzburg zu tun? Antworten findet man jetzt schnell dank des neuen Registerbands zur Buchreihe "Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus" des Salzburger Stadtarchivs. Dort lässt sich nachlesen, dass der gebürtige

NS-Größenwahn: Ein Modell der Kapuzinerbergverbauung aus dem Jahr 1942.

Die Rechnung der Gnigler Milchmädchen

Pferde sind als Transporttiere seit Langem im Einsatz. Dass in Salzburg früher auch Hunde vor die Wägen gespannt wurden, überrascht. In Salzburgs Fotoarchiven schlummern dazu wahre Schätze. "Es gibt verschiedene Darstellungen, Stiche und Fotos der Milchmädchen in unseren Archiven", sagt Sabine Veits-Falk,

Ein Foto aus dem Salzburg Museum zeigt ein „Salzburger Milchmädchen“ um 1875 mit Hundeschlitten.

Von der gefährlichen Arbeit im Wald

Trotz Schutzausrüstung, des Einsatzes von Maschinen und der Anlage von immer mehr Forststraßen bleibt die Waldarbeit sehr gefährlich. In Salzburg hat es heuer bereits mehrere schwere Unfälle gegeben. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit starben von 2018 bis 2023 in Österreich mindestens 197 Menschen

Der Maurer Mühlstraßer aus Reichenhall dankt auf einer Votivtafel in Kirchental der Muttergottes, dass er nach einem Unfall mit dem Ziehschlitten 1841 geheilt wurde.

Als die Salatblätter in der Getreidegasse landeten

Dem Verschönerungsverein reichte es schließlich. Ohne strikte Regeln werde Salzburg "in wenig Jahren einem allgemeinen Lagerplatz mehr gleichen" als einer Stadt, kritisierte er in der "Salzburger Zeitung" 1873. Egal ob Stein- oder Getreidegasse: Ständig würden aus "irgendeinem Fenster oder aus einer

Archivbilder zeigen ein neues Fahrzeug der städtischen Müllabfuhr im Juli 1937.

Das Geschäft mit den Pinzgauern

Schon im 19. Jahrhundert war Maishofen ein Zentrum des Rinderhandels. 1896 legte die k. u. k. Landesregierung fest, dass dort am 1. September jedes Jahres der zentrale Herbststiermarkt stattzufinden hat. Gehandelt wurde nur die Rasse Pinzgauer. Maishofen liegt im Zentrum ihres Zuchtgebiets, war und ist

Eine Flachgauer Bäuerin bei der Begutachtung einer der aufgetriebenen Kühe in den 1960er-Jahren.

Herr Höllrigl führte die älteste Buchhandlung nur kurz

Ab ersten Jänner kommt Höllrigl in neue Hände: Morawa übernimmt Österreichs älteste Buchhandlung im Ritzerbogenhaus von Wilhelm Sotsas (Buchhandlung Frick). Das Geschäft hat eine mehr als 400-jährige Geschichte mit vielen verschiedenen Besitzern, Namen, Standorten und Besonderheiten. Wegbereiter

Ab 1911 fuhr die Gelbe Elektrische durch den Ritzerbogen.

Wie der Erzbischof dem Lehener Bäcker den Rücken stärkte

Wann dürfen die Geschäfte offen halten und wann ist gesetzlicher Ladenschluss? Das ist seit jeher eine heiß umkämpfte Frage. In Salzburg tobte gerade rund um den 8. Dezember, den Marienfeiertag, viele Jahre lang der Streit um die Öffnung der Geschäfte. Die Entscheidung Wilfried Haslauers senior,

Leonhard von Keutschach, Erzbischof von 1495 bis 1519, ergriff im Streit mit den städtischen Ratsherren Partei für einen Lehener Bäcker.

Als das Radio nach Salzburg kam

Nächstes Jahr feiert das Radio in Österreich den 100. Geburtstag. Am 1. Oktober 1924 um 16 Uhr gab es die erste offizielle Sendung. Sie startete mit den Worten: "Hallo, hallo. Hier ist Radio Wien auf Welle 530." Dann folgte ein Wagner-Konzert. Dem vorausgegangen waren Entdeckungen im 19. Jahrhundert

Hans Walchhofer vom Radiomuseum Grödig mit einem Ende der 1920er-Jahre in Salzburg hergestellten Radio.

Wie Landeshauptmann Rehrl die Gaisberg-Seilbahn versenkte

Eine Seilbahn soll auf den Gaisberg führen: Eine Projektgesellschaft verfolgt aktuell intensiv diesen Plan. Achtergondeln sollen Gäste von Guggenthal auf den Gipfel bringen. Die Behördenverfahren starten gerade. Ähnliche Ideen wurden immer wieder verfolgt - und verworfen. Das erste Projekt ist bald

Blick vom Sessellift Richtung Kapuzinerberg.

Als es in Salzburg 60 Kinos gab

Mit der Versteigerung des Inventars endete heuer nach fast 90 Jahren die Geschichte der Lichtspiele Zell am See, einem der letzten alten Kinos in Salzburg. Das Geschäft konzentriert sich mittlerweile auf eine Handvoll Kinocenter am Stadtrand. Daneben bleiben einige Nischenangebote wie Das Kino und das

Das Zeller Kino wurde in der 1950er-Jahren vergrößert, um den Andrang zu bewältigen.

Tempo 100, die unendliche Geschichte

Der Luft-Hunderter auf der A10 ist voraussichtlich am 15. November Geschichte: Er wird aufgehoben, weil die Grenzwerte bei den Luftschadstoffwerten nun eingehalten werden. Damit fehlt dem 2008 verhängten, luftschadstoffabhängigen Tempolimit die rechtliche Basis. Ziemlich genau ein halbes Jahrhundert

Lange vor den Klimaklebern: 1991 blockierten Demonstranten am Walserberg die Autobahn. Sie protestierten gegen den immer stärker werdenden Transitverkehr und forderten Tempo 100.

Der Fluss ist eine ständige Gefahr

Zum dritten Mal seit 2005 wird die Pinzgauer Lokalbahn nach einem Unwetter wieder aufgebaut. Das soll nicht mehr passieren, weshalb man die Gleise nun zum Teil in ein Betonbett verlegt. Das schraubt die Kosten auf 45 Mill. Euro in die Höhe. Schuld an den Verwüstungen ist nicht nur der Klimawandel,

1949 stürzte bei Wald ein Zug in die Salzach. Der Lokführer starb.

Jagd auf die "wandelnde Apotheke"

Die traditionelle oder Volksmedizin spielt in vielen Teilen der Welt noch eine wichtige Rolle. Eine negative Begleiterscheinung ist, dass Teile von seltenen Tieren wie Tigerknochen und Elfenbein als vermeintliche Wundermittel zu Höchstpreisen gehandelt werden, was das Überleben dieser Tierarten gefährdet.

Apothekergefäße aus dem 19. Jahrhundert in der Ausstellung über jagdliche Heil- und Wundermittel in Zell am See.

Leben und arbeiten für die Gäste

Fährt man vom Zeller Zentrum nach Süden trifft man bei der Einfahrt von Schüttdorf auf das moderne Sportresort Alpenblick mit 95 Zimmern und großem Wellnessbereich. Seit 1939 gehört das Haus der Familie Segl. Auf Anhieb würde man nicht vermuten, dass die Gastwirtschaft hier eine mehr als 500-jährige

Carla Segl (links) mit Köchin Gretl Wirnsberger in den 1950ern in der Küche des Tischlerhäusls.

Die Zeit der öffentlichen Badehäuser

Das eigene Bad ist bei uns heute selbstverständlich. Aber es ist eine relativ junge Errungenschaft. Am Beispiel von Saalfelden zeigt das derzeit eine Ausstellung im Museum Schloss Ritzen. Die erste Wasserleitung wurde in Saalfelden 1899 gebaut. Davor lief die Versorgung über 12 öffentliche und etwa

Bergleitners Torfmoorbad in der Ritzenseestraße. Das Gebäude wurde 1990 abgerissen.

Auch über Salzburger Gemeinden schwebte der Pleitegeier

Ein Ort kämpft gegen den drohenden Konkurs: Was sich momentan in der Osttiroler Marktgemeinde Matrei abspielt, ist in ähnlicher Form auch in Salzburg schon passiert. Auch hier kämpften in der Vergangenheit einzelne Gemeinden immer wieder einmal mit hohen Schuldenbergen. Das bekannteste Beispiel ist

Mit dem in den 1970er Jahren erbauten Kongresszentrum in Bad Gastein häufte die Gemeinde einen Schuldenberg an.

Der legendäre Bräurup wird 200

Der bekannte Gasthof Bräurup in Mittersill wird heuer 200 Jahre alt. Zumindest ist er seit 1823 im Besitz der Familie Gassner und ihrer Vorfahren, die sich zum Teil Schwaiger schrieben. Bewirtet und Bier gebraut wurde in dem ehemals Schwertlehen genannten Anwesen aber schon früher. Das Mittersiller

Die berühmte Bräurupin Ende des 19. Jahrhunderts vor dem Gasthof.

Ein Jahrhundert Fliegerei in Zell am See

Auf dem Zeller Flugplatz gibt es pro Jahr rund 25.000 Luftbewegungen. Die 20 auf dem Gelände arbeitenden Vereine und Firmen, darunter die Flugrettung, sichern 60 bis 70 Arbeitsplätze. Der neue, 2002 eröffnete Flugplatz ist im Besitz einer Betriebs GmbH, an der unter anderem die Familien Porsche und

Bürgermeister Sebastian Hörl (mit Hut) und der Obmann des Verkehrsvereins Willy Schandlbauer empfingen am 18. Juli 1937 das erste angemeldete Passagierflugzeug mit Gilbert Miller aus Chicago und seinen Begleitern an Bord.

Wie die Bad Ischler israelische Urlauber nach Österreich holten

Gäste aus Israel haben im Vorjahr mit 240.000 gezählten Nächtigungen eine interessante Größe für das Tourismusland Salzburg erreicht. Weil saftige Wälder und hohe Berge im Wüstenland offenbar gut ankommen, mischten sich zuletzt auch Salzburger Branchenvertreter unter eine 30-köpfige Tourismusdelegation,

Eli Messer, damals Direktor der Austrian Airlines (AUA) in Israel, erhielt beim Österreich-Festival im Hilton Hotel in Tel Aviv ein großes Taschenmesser als Geschenk.

Wie ein Großteil der Salzburger Moore zerstört worden ist

Moore gehören wegen ihrer wichtigen Rolle für den Wasserhaushalt, die Bindung von CO₂, den Artenschutz und das Landschaftsbild zu den wertvollsten Lebensräumen. Salzburg war besonders reich an Mooren, die sich nach der jüngsten Eiszeit beim Rückzug der Gletscher im Alpenvorland bildeten. Die Moore

Stechen von Torfziegeln im Wasenmoos bei Mittersill. Zum Abtransport diente wie bei vielen Mooren eine kleine Feldbahn.

Vor hundert Jahren startete in Salzburg der Skischulbetrieb

Wer in Salzburg Skifahren lernen will, wird kein Problem haben, Ausbildner zu finden: 130 Ski- und Snowboardschulen mit mehr als 5000 Mitarbeiter/-innen sind landesweit aktiv. Wer vor hundert Jahren Unterricht auf den "Brettln" wollte, musste nach Mühlbach am Hochkönig kommen: Dort gründete Peter

Seit 450 Jahren werden in Zell am See die Siechen versorgt

Das Krankenhaus Zell am See feiert heuer sein 450-jähriges Bestehen. Im Jahr 1573 beginnen nämlich die Aufzeichnungen über das Leprosenhaus und das Bruderhaus im Zeller Pfarrarchiv, auch wenn es möglicherweise schon vorher Einrichtungen zur Versorgung von Armen und Kranken gab. Der Pfleger von Kaprun

Anton Kaindl

Halleins weißes Gold: Bischöflicher Prunk paart sich mit bitterer Armut

Wir tauchen ein ins Salzburg um 1600. Ein Mann ist Gesetz: Wolf Dietrich von Raitenau. Der Erzbischof, der 15 Kinder haben wird, wälzt kühne Pläne. Die Renaissance wirkt noch. Das Barock wirft Vorzeichen. Italienische Leichtigkeit soll sich mit prunkvoller Hofhaltung paaren. Dafür legt der kunstsinnige

Seit über 1000 Jahren steht das Tauernhaus im Krimmler Achental

Der Nationalpark Hohe Tauern verfügt über eine einzigartige Natur, aber er ist großteils keine Urlandschaft. Denn die Flächen im Schutzgebiet werden seit Jahrhunderten von Bauern bewirtschaftet und geformt. Und sie sind ein bedeutender Schauplatz der Landesgeschichte. Daran sollte man denken, wenn

Anton Kaindl