Aus allen Kanälen schreit es: "You're fired!" - "Du bist gefeuert!" Kommt Ihnen bekannt vor? Erinnert Sie an Ungemach? Nicht weil Ihnen das persönlich passiert wäre, aber weil es irgendwie doch gefühlt der Anfang vom Untergang war? Bei der amerikanischen Fernseh-Realityshow "The Apprentice" war es der Lieblingsspruch des Moderatorendarstellers Donald Trump. Der hat seine Darstellerqualitäten dann auch noch als Präsident erproben dürfen. Und wer weiß, vielleicht werden wir ab kommendem Jahr Zeugen einer zweiten Staffel.
"You're fired!" kommt aber auch als trauriger Wendepunkt im zweiten Teil der Science-Fiction-Filmtrilogie "Zurück in die Zukunft" vor. Und zwar in Form eines Fax. Besser gesagt als Flut von Faxen, die da in der Wohnung des Marty McFly eintrudeln. Im Homeoffice, in der Küche, an allen möglichen und unmöglichen Orten. In der Zukunftsvision von 1989 war Fax der letzte Heuler und in der Wirklichkeit war es ebenso. Die Zahl der Anschlüsse explodierte geradezu in diesen Jahren, denn Faxgeräte wurden erschwinglich, auch für Privatpersonen.
Und heute? In Bayern will Digitalminister Fabian Mehring von den Freien Wählern 2024 das Fax in den Behörden abschaffen. Für viele Menschen seien die Geräte längst ein Sinnbild für Rückständigkeit bei der digitalen Transformation, sagt er, und dass Bayern ein Hightech-Land sei und er deshalb als erstes Bundesland den Stecker ziehen wolle. Zefix no amoi, fehlte da nur noch.
Auch in Österreich soll das Fax aus dem Alltag verschwinden. Vor allem dort, wo es mit dem Datenschutz nicht kompatibel ist. Zum Beispiel in Ordinationen. Dort soll es, ebenfalls 2024, ausgezirpt haben, so der Wille von Staatssekretär Florian Tursky. Landen sollen die Daten dann im Internet, in der elektronischen Gesundheitsakte.
Wann wir einmal das Internet zu Grabe tragen, ist vorerst nicht absehbar. Vermutlich mit dem ersten völlig abhörsicheren Quantenkommunikationsnetzwerk. Ob wir davon Lichtjahre entfernt sind, wird die Zukunft weisen. Jetzt ist erst einmal Schluss mit Faxen.
